Bootshandel (eingestellt)
30 April 2015

Drei Monate nonstop segeln Einmal rund um die Welt zu segeln ist heute alles andere als eine Sensation. Aber die Strecke um den Globus am Stück und nicht in Etappen zurücklegen? Das bleibt großes Kino. 84 Tagen, fünf Stunden und 50 Minuten nach dem Start waren der Schweizer Bernard Stamm und Jean Le Cam aus Frankreich wieder am Ausgangspunkt ihrer Reise: dem Yachthafen von Barcelona. Knapp 28.000 Seemeilen hatte das Duo seit dem 31. Dezember beim 3. Barcelona World Race zurückgelegt, gut 4.600 Seemeilen mehr als theoretisch notwendig. Dabei war Bernard Stamm ein Jahr zuvor dem Seemannstod nur knapp entronnen, als seine IMOCA 60 bei einem Überführungstörn nahe der Scilly-Inseln bei Windstärke 9 zerbrach. Weniger Hilfe bei Schiffbruch haben zurzeit Bootsflüchtlinge zu erwarten, die das Mittelmeer Richtung Norden überqueren. Seit Italien sein Rettungsprogramm mit 100.000 Rettungen pro Jahr eingestellt hat, starben hunderte Menschen. Harald Höppner, ein Unternehmer aus Brandenburg, ist zwar noch nie auf einem Hochseeschiff gefahren, aber im vorigen Dezember hat er sich eines gekauft. Mit dem umgebauten Fischkutter wird er durchs Mittelmeer fahren, will in Seenot geratene Flüchtlingsboote aufspüren und Hilfe organisieren. Seine Initiative, für die unter sea-watch.org gespendet werden kann, funktioniert wie eine Telefonzelle auf dem Wasser. Den Kutter kaufte Höppner, ohne überhaupt einen Kapitän gefunden zu haben. „Viele Sachen muss man anpacken, ohne zu wissen, wie sie enden“, sagte er. Jetzt ist er unterwegs. Wir werden berichten. Stefan Gerhard, Chefredakteur

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