Erste Hilfe für den Lack

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Wenn Kinder, Katzen oder Chaoten mal wieder unschöne bleibende Spuren auf dem Autolack hinterlassen haben oder lackierte Teile durch Unachtsamkeit von Berührungsfolgen betroffen sind, schlägt die Stunde der Lackkratzer-Entferner. Zehn SPEZIAL-POLITURENmüssen im Labortest zeigen, was sie können.

Klaus Herder

Fotos: Adobe Stock, mps-Fotostudio, Klaus Herder, iChip, Dr. Wack Chemie

Musikfans unter Ihnen wissen es natürlich: Es war Steven Demetre Georgiou, besser bekannt als Cat (!) Stevens, der 1967 mit „The first cut is the deepest“ die später vielfach gecoverte Hymne aller Lackkratzer-Geschädigten geschrieben hat. Im Leben eines Fahrzeugbesitzers gibt es tatsächlich nichts Schlimmeres, als am „heiligen Blech“ eine Lackbeschädigung zu entdecken. Bestenfalls vergleichbar mit dem Fingernagelbruch bei einem 16-jährigen Girlie oder dem Untergang der spanischen Armada. Alles total Drama!

Bei betroffenen Kfz-Eignern reift in einer solchen Situation schon mal der Gedanke an eine Teil- oder gar Komplettlackierung. Die Pflegemittel-Industrie antwortet auf diese Ansinnen mit „Muss doch nicht sein!“ und preist mit meist blumigen Worten unter dem Oberbegriff „Lackkratzer-Entferner“ spezielle Polituren an, die mit wenig Aufwand und geringen Kosten das Missgeschick ungeschehen machen sollen. Von konventionellen Polituren unterscheiden sich diese Spezialisten meist nur durch den höheren Anteil an abrasiven Bestandteilen (Schleifmitteln).

Alle diese Polituren beseitigen den Kratzer in der Farbschicht, indem sie Lack abtragen. Ein Vorgang also, der sich nicht ohne sehr viel Aufwand (sprich Neulackierung) rückgängig machen lässt. Wer es bei der Anwendung übertreibt, macht womöglich aus einer kleinen Schramme einen richtig teuren Lackschaden, gegen den dann auch der beste Kratzerentferner machtlos ist. Die Chancen, einen Kratzer tatsächlich ungeschehen zu machen, steigen dann gewaltig, wenn möglichst nur die den eigentlichen Farblack überdeckende Klarlackschicht betroffen ist. Die Krux: Genau diese Schicht ist meist nicht sehr viel stärker als einen Zehntelmillimeter. Die Wahrscheinlichkeit, davon etwas zu viel abzutragen, ist also gar nicht so gering. Der potenzielle Selbermacher sollte daher vor dem Kratzerentferner-Einkauf seine handwerklichen Fähigkeiten realistisch einschätzen, denn der Markt bietet Ein- und Zweikomponentenmittel.

Bei den Vertretern der Zweikomponententechnik (im Test sind das Quixx und Sonax) gehört neben den in getrennten Tuben untergebrachten Polituren zur Vor- und

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