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Im sachlichen Testalltag bleibt keine Zeit für Auto-Liebe. Aber an manche Autos erinnern wir uns sehr gern zurück ...

KLAUS UCKROW Seit 2007 stellvertretender Chefredakteur der AUTO ZEITUNG, jedes Komma im Heft geht über seinen Schreibtisch

Klaus Uckrow, gelernter Journalist, arbeitete ab 1981 zunächst für verschiedene Tageszeitungen und fürs Radio, bis er 1995 sein Hobby zum Beruf machte und zunächst für Auto-Fachzeitschriften in Berlin, Stuttgart schrieb und seit 2007 für die AUTO ZEITUNG in Köln arbeitet.

Saab 900 I

Ich gelte als Spezialist für Marken, die den Kollegen zu abgefahren sind. So habe ich beispielsweise ein Faible für Daihatsu und Saab – die prompt vom Markt verschwunden sind … Nichtsdestotrotz ist meine erste Empfehlung ein Saab: die von 1978 bis 1994 gebaute erste Generation des 900, und zwar nicht das kultige und teure Cabrio (das ich selbst fahre), sondern das dreitürige Combi-Coupé. Die geschlossenen Varianten des Schweden sind inzwischen viel seltener als die mit Stoffmütze, aber durchaus noch erschwinglich. Dabei müssen es nicht die anfälligen Turbo-Modelle mit bis zu 175 PS sein, die 118 PS starke GLI-Version mit mechanischer Bosch-Einspritzung oder der Soft-Turbo ohne Ladeluftkühler mit 141 PS reichen auch und überfordern das Getriebe nicht. Schließlich ist jeder Saab 900 I herrlich extravagant: eine nach vorn öffnende Motorhaube, Getriebestatt Zündschloss, die gewölbte, Flugzeug-ähnliche Frontscheibe. Das Combi-Coupe mit großer Heckklappe bietet zudem eine Variabilität, die seinerzeit noch gar nicht erfunden war. Mittlerweile haben auch junge Autofahrer den Saab 900 I entdeckt. Im entsprechenden Bekanntenkreis wurde jüngst ein dreitüriger 900 S in gutem Zustand für 8000 Euro erworben.

Übrigens: Man findet immer noch Werkstätten, die sich mit den alten Schweden gut auskennen. Karosserieteile gibt es aber nur noch von Spenderautos. Dafür sind beispielsweise Austausch-Lenkgetriebe und andere Ersatzteile noch ohne Weiteres zu bekommen.

Volvo C70 Coupé

Für mich ist Volvo keine Kombi-, sondern vor allem eine Coupé-Marke: P 1800, 262, 780, 480 oder C30 – alle sind oder haben das Zeug zum seltenen Klassiker. Dazu zählt auch das Volvo C70 Coupé (Typ N) der ersten Generation. Das war noch ein richtiger Schwede, der auf dem Mittelklässler Volvo 850 basierte. Nicht zu verwechseln mit dem Klappdach-Cabrio C70 (Typ M), das von 2005 bis 2013 auf dem biederen Volvo S40 basierte – und damit auf dem Ford Focus. Ich finde: dann schon eher das Original, also den




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