NÄCHSTE GENERATION

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CABRIO

Vergleich · Audi TT / BMW Z4 / Porsche Boxster

Willkommen in den 2000ern: Diese Zweisitzer sind auf dem Sprung zum Klassiker und bieten ebenso wie ihre Vorbilder vergangener Tage das unverfälschte Frischluft-Vergnügen

FOTOS Bernd Ebener

Diese Roadster sind nicht nur auf den ersten Blick ziemlich unterschiedlich: Porsche setzt auf einen in der Fahrzeugmitte montierten Motor und Hinterradantrieb, BMW kombiniert in gewohnter Manier den Frontmotor mit einer angetriebenen Hinterachse, und der Audi wuchtet die Kraft seines Frontmotors auf alle vier Räder.

Was sie eint, sind die sechs Zylinder. Und selbst da gibt es Unterschiede: Darf es der Boxer sein, ein Reihenmotor oder Volkswagens Konzern-Kreation VR6? Den brachte Audi 2003 erstmals im knapp geschnittenen Motorraum des seit 1998 angebotenen TT unter – mit 3,2 Liter Hubraum und 250 PS. BMW präsentierte 2002 den neuen Z4 zunächst ausschließlich mit Reihensechszylindern. Zu unserem Vergleich tritt der 3.0i mit 231 PS an. Über die Motorisierung des Boxster muss man keine großen Worte verlieren: Die Boxer-Bauform versteht sich von selbst, hier handelt es sich um die 3,2-Liter-Version mit 260 PS, wie sie 2003 und 2004 im Boxster S zum Einsatz kam.

Spaßformel: viel Leistung für kurvige Landstraßen

Für welche Variante man sich auch immer entscheidet: Das typische Revier eines Roadsters ist die kurvige Straße mit viel Landschaft drumherum. Die elek-trisch betriebenen Dächer bleiben im Verdeckkasten, die richtige Musik für die kommenden Kilometer ist schnell gefunden. Um mit dem linken Fuß im Takt mitzuwippen, empfiehlt sich der Audi: Sein Direktschaltgetriebe macht das Kuppeln überflüssig, schnelle Gangwechsel werden über die Schaltpaddel oder vollautomatisch umgesetzt. Das rechte Bein hingegen hat deutlich weniger Platz: Die Versteifungsstreben am Mitteltunnel sehen zwar hübsch aus, nehmen aber schnell Kontakt zum Knie auf. Andersherum kann das bei kurviger Fahrt ganz angenehm sein, sobald man eine etwas lässigere Sitzhaltung einnimmt. Denn der TT lässt sich recht souverän schnell bewegen: Der quattro-Antrieb und das DSG sorgen jederzeit dafür, das möglichst viele der 250 PS auch in sofortigen Vortrieb umgesetzt werden. Dabei zeigt sich der Audi nicht ganz so kompromisslos, wie man es angesichts der Eckdaten erwarten könnte: Er ist straff, aber nicht unkomfortabel abgestimmt. Seine Gutmütigkeit beweist er auch bei abrupten Bremsmanövern oder plötzlichen Lastwechseln. Ihn bringt nichts aus der Ruhe, während der Motor bassstark vor sich hin brummt. Und da stellt sich auch schon die Frage, wie VR6 und DSG sich nach mittlerweile 20 Jahren schlagen. An den Stammtischen der Republik sind im Lauf der Zeit die wildesten Horror-Szenarien gezeichnet worden. Tatsächlich ist die Sache halb so wild: Natürlich sollte man bei der Probefahrt darauf achten, ob das Getr