KULTIG, KANTIG, GUT?

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Volvo 240

Kaufberatung

Er ist für viele wohl der Volvo schlechthin: der 240. Über Jahre etablierte sich sein guter Ruf. Doch zeigt der knorrig-zähe Schwede wirklich keine Schwächen?

Sozikiste, Raumwunder, Trutzburg, Zie- gelstein: Der Volvo 240 hat viele Namen bekommen. Fakt ist, dass die Modellreihe aus dem hohen Norden bis heute das Bild des Autobauers aus Göteborg prägt. Kaum ein anderer Volvo schaffte es, sich so ins kollektive Gedächtnis einzubrennen. Neben Buckel, Amazon oder Schneewittchensarg erscheint wohl vielen beim Gedanken an die Marke ein 240 Kombi vor dem inneren Auge. Bis heute hält der Wagen den Rekord des meistgebauten Modells.

Der Volvo 240 ist bis heute ein Erfolgstyp

Gefertigt wurde der „Zwovierziger“ im schwedischen Torslanda und in Kalmar, aber auch im belgischen Gent. Als Basis diente der bewährte Volvo P (Personenvagn) 140, der unter der Feder Jan Wilsgaards zum Verkaufsschlager wuchs. Von diesem Erfolgsrezept ausgehend und die Einflüsse des Volvo Experimental Safety Car (VESC) von 1972 in Betracht ziehend, stellten die Göteborger im August 1974 dessen Nachfolger vor. Jan Wilsgaard zeichnete erneut, doch es blieb nicht alles beim Alten. McPherson-Federbeine vorn, eine geänderte Hinterachse mit Querstabi und frische Motoren bewiesen neben dem Fokus auf die Sicherheit das Gegenteil.

Das Rezept erwies sich als erfolgreich. Von 1974 bis 1993 entstanden rund 2,7 Millionen sowohl zwei- (242) als auch viertürige Limousinen (244) und natürlich Kombis (245). Die Modellreihe war so beliebt, dass Volvo sie parallel zum Nachfolger weiterhin produzierte. So überlebte er die 700/900-Serie, und während der Volvo 850 im Jahr 1991 Premiere feierte, behauptete sich der alteingesessene 240 noch bis 1993. So sehr war der knorrige Schwede bei der Kundschaft etabliert.

Die lange Bauzeit brachte allerhand Raum für technische Veränderungen, Facelifts und Ausstattungsvarianten (darunter DL, GL, GLE, GLT, GT) mit sich. Beispielsweise weichten frühe Modelle noch mit Rundscheinwerfern die Blechkanten auf. Ab Modelljahr 1979 vollendeten rechteckige oder quadratische Scheinwerfer das Bild. 1981 und 1986 erfolgten die größten Facelifts, die an Innenraum und Äußerem zwar so manches veränderten, doch den Grundwerten nichts anhaben konnten.

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LANGZEITAUTO Unser Fotoexemplar, ein 1979er 245 GL in Lexington-Grün, befindet sich seit 1988 in den pflegenden Zweithänden von Volvo-Sammler Jaroslaw Kurzynski

Hier kommen wir zum ersten Knackpunkt des 240: ein möglichst voll- > ständiges Äußeres sowie Inne