Text: Jens Dralle Fotos: Polestar
Reichweite: ≤ 610 km
Die Krater wirken bedrohlich. Angeblich bis zu 50 Zentimeter tief, dafür fällt der Übergang von der Fahrbahn weich aus, eine harte Abbruchkante gibt es nicht. Gut so, denn dann käme die Fahrwerksabstimmung des Polestar 4 definitiv an ihre Grenzen. So allerdings pariert das SUV-Coupé mit den rahmenlosen Seitenscheiben die zerfurchte Teststrecke ziemlich lässig, federt bei Tempo 80 bef lissen an, geht nicht auf Block, stabilisiert sich nach dem Ausfedern rasch. Auch kurze, herbe Anregungen bringen den Polestar nicht aus dem Tritt. Er spricht zuverlässig an, verarbeitet die Unebenheiten ziemlich lässig – und das bei montierten 22-Zoll-Rädern mit 265/40er-Bereifung.
Sicher, der Radstand von drei Metern (die Mercedes E-Klasse liegt vier Zentimeter drunter) hilft dabei, doch der gebotene Federungskomfort lässt auf eine penible Abstimmung der Einventil-Adaptivdämpfer schließen. Für das 200 kW starke Basismodell mit einem statt zwei permanenterregten Synchronmotoren stehen die nicht zur Wahl, doch auch dessen Abstimmung weiß auf den Marterstrecken des Volvo-Testgeländes Hällered zu gefallen. Auffälligster Unterschied: eine etwas weniger souveräne Aufbaukontrolle beim Ausfedern des mit 255/45-21-Rädern ausgerüsteten Vorserienfahrzeugs. Der Vierer tritt mit dem Anspruch an, neben viel Platz und Komfort eine hohe Fahrdynamik zu bieten. Die Längsdynamik stellt angesichts der Antriebsleistung sicher niemand infrage, trotz eines Gewichts jenseits von 2,3 Tonnen. Bereits die Basis schiebt tapfer an, das Topmodell gewaltig.
Auf der Suche nach Fahrspaß
Aber die Querdynamik – wie soll das gehen? Bemerkenswert gut, zumindest auf dem für die Testfahrten freigegebenen Handlingkurs mit überwiegend langen Kurvenradien, die allerdings die eine oder andere Bodenwelle bereithalten. Der Vierer lenkt sehr motiviert ein, springt dabei jedoch nicht aus dem Lenkungsgraben, zeigt stattdessen einen homogenen Lenk
