Eine Frage, vie le Antworten

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Verbrenner, E-Mobile oder Hybride – das Motorenportfolio edler Mittelklasse-Kombis ist mittlerweile allumfassend. Wir klären, welcher Kombi am besten zu Ihnen passt.

Text: Michael von Maydell Fotos: Achim Hartmann

Manchmal reicht nur eine kurze Aussendung, die in der Redaktion dennoch für Wirbel sorgt. Das nahende Ende des Schaltgetriebes bei VW beispielsweise, der überraschend harte Stopp des Umweltbonus für E-Autos oder die Nachricht, dass Nio mit dem ET5 Touring einen spektakulären Kombi nach Deutschland bringt. 360 kW Leistung, dicker Akku (100 kWh), scharfes Design – ein Wagen, den die Welt so noch nie gesehen hat und der technisch weit über den anderen verfügbaren E-Kombis wie MG5 Electric oder Opel Astra Sports Tourer liegt.

Aber kann der China-Kombi mehr als eine Variante mit Verbrenner oder Plug-in-Technik? Und macht ein kräftiger Selbstzünder wieder mehr Sinn als ein PHEV ohne Fördermittel? Dieser Vergleich des Nio mit BMW 330i, Volvo V60 B4 und den PHEV-Derivaten der Mercedes C-Klasse und des Peugeot 508 (Diesel und Benziner) soll solche Fragen klären und bei der Kaufentscheidung helfen. Dabei dreht es sich weniger um Handlingzeiten, Entertainment und Bedienungsphilosophie. Wichtiger sind hier die jeweiligen Vor- und Nachteile der montierten Motoren, Verbräuche, Ladezeiten, die teils sehr deutlichen Unterschiede in den Heckabteilen der fünf Probanden und natürlich ein übergreifender Kassensturz.

Ein 330i, der Freude macht

Starten wir mit dem Dreier Touring. Gewissermaßen dient er hier als Stellvertreter. Genauso könnten hier Audis A4 Avant 45 TFSI Quattro (265 PS/370 Nm) oder der Genesis G70 Shooting Brake auftreten. Aber zurück zum Dreier. 63 500 Euro verlangt BMW für diesen 245 PS starken 330i xDrive Touring mit M Sportpaket und Steptronic-Sport-Automatik. Eine dicke Summe für einen Mittelklasse-Kombi, aber leider Realität. Das Preislevel der Testwagen ist hoch. Nur der 508 kommt etwas günstiger.

Wobei das Sportpaket für 4200 Euro dem Dreier nur wenig Vorteile einbringt. Okay, es unterstützt einen sportlichen Fahrstil, doch das unnachgiebige M-Fahrwerk plus 19-Zoll-Mischbereifung schmälert trotz verstellbarer Dämpfer (500 Euro) den Federungskomfort deutlich. Die oft derb durchgerüttelten Insassen im Fond werden maulen, insbesondere wenn Kinder, Großeltern oder alle mit auf Tour sind.

Über einen dumpf-dröhnigen Klang wird sich hingegen niemand beschweren. Vielmehr tönt der Dreier, trotz reichlich Leistung und der glanzvollen Endrohre, sehr gesittet.

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