Das Dr.-Donner-Team

11 min lesen

Nur einen Renn-Porsche tracktesten? Pah! Schließlich ist erst mit vollen Hosen gut stinken. Vorher aber ein wenig Aufklärung darüber, welche Kaliber bereitstehen: das Hardcore-Fahrschul-Auto 911 GT3 Cup sowie der jüngste DTM-Titelheld GT3 R. Beide hoffen darauf, sich während der folgenden Runden nicht langweilen zu müssen.

Text: Jens Dralle Fotos: Porsche

Einsteigen! Unterwegs in zwei Renn-911
Zum Abspielen des Videos einfach den QR-Code mit der Kamera Ihres Smartphones scannen

Da schlagen sich die Entwickler von Porsche Motorsport die Nächte um die Ohren, um in ihre Rennwagen möglichst wenig Gewicht hineinzukonstruieren – und dann das: Pastéis de Nata. Portugiesisches Gebäck mit dem Energiegehalt von Dunkler Materie. Unfassbar lecker. Steht hier auf einer Bierbank in der Box der Rennstrecke von Estoril. Soll ich also vor den schnellen Runden vielleicht eins oder gar zwei …? Wäre doch bei meiner zarten Statur eh wurscht, oder? Doch dann: höllisches Donnersprotzeln.

Der 911 GT3 Cup macht sich warm, ich muss. Darf. Zunächst jedoch gleitet Bastian „Basti“ Buus in den Schalensitz links, rechts ist ebenfalls einer montiert – das geht deshalb, weil beim 992er-Cup die Motorsport-Steuergeräte und der Datenlogger in den Fond-Fußraum umgezogen sind. Eine Runde Taxifahren mit dem Profi zur Einnordung. Basti gewann die letzte Supercup-Saison. Der 20-jährige Däne verliert nicht viele Worte, will wissen, ob ich startklar bin. Logisch, auf geht’s. Der 911 GT3 Cup rollt hektisch brüllend im Pit Limiter die Boxengasse herunter, die Elektronik begrenzt hier das Tempo auf 60 km/h. Es scheint, dass Basti ähnlich ungeduldig wirkt wie der Elfer, lässt ihn früh von der Leine.

So weit sich das erkennen lässt, dreht der Profi das mehrstufig einstellbare ABS sowie die ebenfalls in zwölf Stufen justierbare Traktionskontrolle komplett aus. Das Vierliter-Triebwerk explodiert über 8000/min auf Kurve zwei zu, sofort folgt der harte, aber wohldosierte Bremsschlag, Basti wirft den Cup-Elfer in die Ecke. Dann Vollgas, per Wippe hochschalten in den Dritten, nächste Ecke, eine enge Rechts bergauf, die ich später noch genauer kennenlernen werde. Was für eine Stimmung. Abendsonne über Portugal, trockene Strecke – und diese höllisch chaotische Symphonie der Mechanik.

Klau den Lukas

Das Sechsgang-Klauengetriebe heult, der Motor brüllt sich die Kolben aus den Zylindern. Wenn Manowar den Titel „lauteste Band der Welt“ zu Recht trägt, dann müssten die Buben eigentlich regelmäßig in einem Cup-Elfer an den Sta

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel