Die emotionale Leere, die einem beim Betreiben eines Batterieautos beschleichen mag, könnte Toyota vertreiben. Mit einer brillant abgestimmten Schaltung.
Text: Michael Pfeiffer Fotos: Toyota
Irgendwie scheint es blödsinnig, ein getriebeloses Batterie-Auto (BEV) wieder zurück zum Schaltwagen zu entwickeln. Aber warum nicht einmal mit solch einem Versuchswagen fahren? Toyota ließ eine Handvoll Journalisten im japanischen Testzentrum des Konzerns in den Lexus-Prototyp steigen, auto motor und sport war natürlich mit dabei.
Klar, Japan, Rechtslenkung, der Schaltknüppel liegt ungewohnt links, ansonsten fühlt sich das alles ganz normal an. Wie ein klassischer Handschalter eben. Knochig schiebst du den ersten Gang rein, die Kupplung drückt sich eher schwer. Vorsichtig rollt die Fuhre los, der auf dem Armaturenbrett aufgepf lanzte Drehzahlmesser zeigt 1500/min, der Motor dreht sauber hoch mit typischem Vierzylinder-Sound.
Keine Kolben, kein Getriebe
Warm fahren muss man ja nicht, ist kein Öl drin, keine Kolben, kein Getriebe. Der Zweite hat guten Anschluss, bei Vollgas dreht der Vierer blitzschnell hoch, erst bei 7000/min schreitet der Begrenzer ein und unterbricht die Zündung. Hallo? Stromauto, Zündung, Begrenzer? Ja, hier geht Verbrenner und BEV in einem. Wahnsinn, wie gut Toyota all das simuliert. Der Motorklang wird über das Soundsystem erzeugt, der E-Antrieb moduliert das Drehmoment entsprechend. Täuschend echt, fantastisch umgesetzt, aber was soll das?
Machen wir halt mal ein paar Fehler. Motor abwürgen beim Anfahren beispielsweise. Geht schon mal nicht, denn auch wenn du die Kupplung im Stand schnalzen lässt, bewegt sich die Fuhre vorwärts. Im vierten Gang mit 30 km/h Vollgas beschleunigen: Wird erledigt, der Motor läuft eben dann sehr untertourig und schüttelt sich, sogar die Türpappen vibrieren dann, von der Soundanlage gekitzelt. Total echt. Nächste Idee: Auskuppeln vergessen beim Anhalten. Auch kein Problem. Irgendwann geht der Motor in den Leerlauf. Schalten, ohne zu kuppeln, geht auch. Und das ohne Angst, die Schaltgabeln abzureißen oder die Zahnräder zu zerspanen.
Gar nichts machen und nur Gas geben? Verträgt er auch, fühlt sich dann an wie ein BEV. Ist er ja auch. Sollte es vielleicht gar der Ansatz sein, die Vorteile eines BEV mit denen eines klassischen Handschalter-Verbrenners zu kombinieren? Ein Emo-BEV für die Ewiggestrigen gar? Oder eher das Echttool fü
