„Warum bekomme ich keine Luft, Herr Doktor?“

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Serie: Folge 394 ✚ Beim Hausarzt // Luftnot

Dr. med. Dierk Heimann ist Facharzt für Allgemeinmedizin. Er hat sich unter anderem auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Vorbeugungs-, Ernährungs- und Naturmedizin spezialisiert. www.ihr-hausarzt-in-mainz.de
FOTO LARS BERG

Es kommen immer wieder Menschen zu mir in die Praxis, die wohl über eines der belastendsten Symptome überhaupt klagen: Luftnot. „Herr Doktor, ich muss mich nur ein wenig anstrengen und schon komme ich außer Puste.“ Meinen 41-jährigen Patienten kenne ich schon länger. Er ist Schlossermeister. „Und wann kommen die Beschwerden?“, möchte ich von ihm wissen. „Meist, wenn ich draußen bin, Herr Doktor.“ Ich schaue in seine Akte. Dort steht, dass er seit Jahrzehnten an starkem Heuschnupfen leidet. Ist daraus nun eine Asthma-Erkrankung geworden? Wir nennen das einen „Etagenwechsel“ – also von Augen und Nase nun zusätzlich „eine Etage tiefer“ auf den Bronchien. Sind es die – gerade zuhauf fliegenden – Pollen, die seine Bronchien zu eng werden lassen? Kommt es so zu seiner Luftnot? Ich höre ihn ab. Nichts! Von einem möglichen Asthma keine Spur. „Giemen und Brummen“ nennen wir die typischen Lungengeräusche. Doch das heißt erst mal noch nichts. „Wir können für den Moment ja einmal davon ausgehen, dass es ein beginnendes Asthma ist, das wir weiter abklären sollten. Ich verschreibe Ihnen einen Bronchialerweiterer, das Salbutamol. Wenn die Luft knapp wird, nehmen Sie bitte einen Hub. Dann erzählen Sie mir davon.“

Har ndrang führ t auf die Spur

Zwei Tage später ist er schon wieder bei mir.„Es hat leider nichts gebracht.“ Ist es doch kein Asthma? Ich versuche es mit noch einer Frage. „Müssen Sie denn nachts häufig auf die Toilette? Mehr als noch vor ein oder zwei Jahren?“ Nächtlicher Harndrang, bei dem viel Flüssigkeit den Körper verlässt, kann auf eine Herzschwäche hindeuten. Er nickt. Ein Treffer? „Dann untersuchen wir