Gesichter LESEN

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Psychologie

Etwa 40-mal pro Stunde wandert unsere Hand zum Gesicht. Zufällig? Von wegen! Jede Berührung hat ihre Bedeutung – um sie zu entschlüsseln, müssen wir nur genau hinschauen

Ich will nicht...

... darüber reden. Werden die Finger so vor den Mund gehalten, sind die folgenden Worte unangenehm oder gar peinlich. Der Beginn einer Entschuldigung?

Das Ende der Kraft

Kräftiges Reiben am Unterlid mit dem Zeigefinger weist auf totale Erschöpfung hin und gibt dem Gesprächspartner zu verstehen: Lass mich für heute in Ruhe.

Ich tue mal so...

Die Brille am Mund soll nachdenklich wirken. In Wahrheit will die Person meist Zeit gewinnen oder einer unangenehmen Situation entfliehen.

Schau her zu mir

Eine typisch weibliche Pose, die vorgibt zuzuhören, aber ein schüchterner Versuch ist, selbst mehr beachtet zu werden.

Noch hör ich zu

Solange der Kopf nicht auf der Hand abgestützt wird, besteht noch Interesse am Gespräch. Mimik und Daumen am Kinn verraten eine zunehmend kritische Bewertung des Gesagten.

Die Welt ist schlecht

Wird die Wange so auf der Faust abgestützt, deutet das auf Mutlosigkeit und Selbstzweifel – wenn dabei der Blick gesenkt ist!

Laaangweilig

So sieht Unlust aus: Das Kinn auf die geschlossene Hand gestützt und nach vorne geschoben, angespannte Kiefermuskeln, ein falsches Lächeln oder leerer Gesichtsausdruck.

Während eines Meetings hört eine Frau der Ansprache ihres Chefs zu und spielt dabei scheinbar gedankenverloren mit ihrer Kette. Ihr Kollege stützt sein Kinn auf der Hand ab. Ein weiterer zupft sich am Ohr. Einfach nur so? Ganz bestimmt nicht. Körpersprache-Experten wie Eric Standop wissen, dass jede noch so kleine Berührung im Gesicht etwas über die Emotionen und Gedanken der Person verrät. Fühlt sie sich unwohl? Glaubt

Ich bin der Boss

SELBSTSICHERHEIT
FOTOS: KRISTIANE VEY/ TWINKLE IMAGES; BARBARA DOMBROWSKI (17)

Angst? Kenne ich nicht! Ich bin hier der Größte und habe das Sagen! Diese Dominanzgeste bekommt man fast ausschließlich von Männern zu sehen – besonders von Chefs und Vorgesetzten in Besprechungen oder Meetings. Die erhobenen Arme zeigen: Ich habe keinen Angstschweiß. Sie sind Symbol für Selbstsicherheit und Überlegenheit. Aber: Dauert die Geste nicht länger als zehn Sekunden, kann sie auch ein Zeichen für Wohlbefinden sein. sie wirklich, was sie gerade hört? Oder ist sie vielleicht dabei, sich eine Lüge auszudenken? Gesichtleser erkennen das anhand kleinster Details. Sie wissen: zufällig oder gar willkürlich wandert unsere Hand niemals zum Kopf. Aber: Fast immer werden unsere Bewegungen vom Unterbewusstsein gesteuert und geschehen völlig unbewusst. Gerade deshalb geben sie für das geschulte Auge besonders viel Aufschluss über das, was i