Nur nicht den KOPF VERLIEREN

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Was nicht passt, wird passend gemacht: In „My Lady Jane“ wird aus einer Tragödie eine heiße Romanze

Die Einigkeit trügt: Im Hofstaat von König Edward lauern Verräter
Was hecken Lord Dudley (Rob Brydon, l.) und Stan Dudley (Henry Ashton) aus?
Jane (Emily Bader) soll eine arrangierte Ehe eingehen

Das Schicksal meinte es nicht gut mit Lady Jane Grey. Nur neun Tage war sie Königin von England, einige Quellen sprechen von 13 Tagen, was es allerdings kaum besser macht. Am 12. Februar 1554 verlor sie im Tower of London ihren Kopf. Eine geschundene Kinds-braut, hingerichtet im Alter von 17 Jahren.

Deprimierend unromantisch, fanden die US-Bestsellerautorinnen Cynthia Hand, Brodi Ashton und Jodi Meadows. „Manchmal braucht Geschichte ein wenig Nachhilfe“, beschlossen sie und schrieben in ihrem Young-Adult-Roman „My Lady Jane“ 2016 die Tragödie kurzerhand um. Schönfärberei im Namen der Liebe sozusagen. In ihrer Fantasy-Tudor-Welt darf Mrs. Grey als schlagfertiger Freigeist ihren Lover, das Königreich und natürlich sich selbst retten. Klingt doch viel erbaulicher als das düstere Original, oder? Und das mit der Romantik geht jetzt auch klar.

Historisch unkorrekt

Die launige Geschichtsklitterung der Autorinnen, die sich „Lady Janies“ nennen (ladyjanies.com), wurde auch beim US- Streamer Prime Video gelesen. Sexy-Costume-Dramen, Historienstoffe, in denen munter Fürstentümer, Schlösser und die Hüllen fallen, sind schließlich noch immer ausgesprochen lukrativ. Und so zeigte ein Team unter der Ägide von Gemma Burgess („Brooklyn Girls“-Trilogie), Meredith Glynn („The Boys“) und Jamie Babbit („Only Murders in the Building“) nach dem Motto „F*ck that“ – so der O-Ton des US-Pressetextes ��