Allein gegen die Yakuza

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SERIE

In Michael Manns Rückkehr zum Serienfernsehen legt sich im Tokio der Jahrtausendwende ein junger amerikanischer Reporter mit der Yakuza an

Jake sticht unter den anderen Journalistenschülern buchstäblich heraus

Wie mächtig und unheimlich die Yakuza ist, erlebte Showrunner J. T. Rogers vor einigen Jahren aus nächster Nähe. Eines Tages bekam er einen Anruf von seinem Ex-Klassenkameraden Jake Adelstein. „Er fragte, ob ich japanische SMS bekommen hätte“, erinnert sich Rogers im Interview mit TV DIGITAL. „Jake verriet mir, dass er als Reporter in Tokio die dunkelsten Geheimnisse eines japanischen Gangsterbosses aufgedeckt hätte. Und seit der Jakes Adressbuch in die Hände bekommen hatte, bedrohte er Jakes Freunde und Familie.“ Niemals hätte der Theaterautor gedacht, dass er Jahre später Adelsteins Geschichte zu seiner ersten eigenen TV-Serie machen würde.

Dem amerikanischen Journalisten Jake Adelstein (Ansel Elgort) gelingt 1999 et was, was vorher noch kein Ausländer schaffte: Er besteht die Aufnahmeprüfung einer der größten Tokioter Tageszeitungen. Dennoch trifft der „gaijin“ (Ausländer) bei seinen Kollegen und Chefin Eimi (Rinko Kikuchi) auf Misstrauen und Wi-derstände. Weil sich Jake nicht damit abfinden will, Polizeiberichte unref lektiert abzutippen, stellt er eigene Ermittlungen in einer unheimlichen Reihe von Selbstmorden mit Yakuza-Bezug an. Zu seinen w ichtigsten Quellen werden die Hostess Samantha (Rachel Keller) und der unkorrumpierbare Polizist Katagiri (Ken Watanabe), der seit dem Auftauchen des aufstrebenden Gangsters Shinzo (Ayumi Tanida) immer mehr Probleme hat, den Frieden zwischen den rivalisierenden Yakuza-Fraktionen zu wahren.

Sam (Rachel Keller) hat ganz intime Kontakte zu Japans Mafia

Mit Respekt vor Japans Kultur

Dass das Ganze so authentisch wirkt, liegt am respekt vollen Umgang mit der japanischen Kultur. „Vor uns war der Rekord für eine westliche Serie in Japan etwa 60 Drehtage“, erzählt J. T. Rogers. „Wir haben ganze acht Monate in Tokio gefilmt.“

Wie faszinierend und abweisend-kühl Tokio dabei zu gleichen Teilen wirkt, ist Michael Mann zu verdanken. Nach sieben Jahren Pause kehrte der „Miami Vice“-Macher für die Pilotfolge in den Regiestuhl zurück. „Michael will, dass alles in der Realität verankert ist und dass die

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