Tagesspiegel Gesundheitsratgeber
1 September 2016
Drei Hautsachen Wir tragen unser Leben sichtbar auf der Haut. Jede Falte, jeder Fleck und jedes Tattoo erzählt eine Geschichte Schauen Sie sich doch mal bei Gelegenheit das Praxisschild Ihres Hautarztes genauer an! Wahrscheinlich werden Sie darauf drei Spezialisierungen finden: Dermatologie, Allergologie und Geschlechtskrankheiten. Denn diese drei Gebiete haben tatsächlich viel miteinander gemein: Die meisten Allergien zeigen sich mit deutlichen Symptomen auf der Oberfläche der Haut oder der Schleimhäute – genau wie sexuell übertragbare Krankheiten. Diese Gemeinsamkeit ist kein Wunder. Die Haut ist die erste Front, die unseren Organismus gegen die Umwelt abschirmt. Hier ist das Immunsystem besonders aktiv. Hier hinterlässt sein Kampf gegen harmlose Fremdstoffe (Seite 37) und weniger harmlose Krankheitserreger (Seite 32) sichtbare Spuren. Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe von Tagesspiegel GESUND folgt der Systematik der Dermatologie. Das Themenfeld ist groß, wie die Haut, des Menschen größtes Organ – und vielleicht auch unser biografischstes. Denn auf ihr hinterlassen die Lebensjahre ebenso ihre Spuren wie die Dauer und Intensität des Lichts (Seite 24), dem sie ausgesetzt war. Der Lebensstil bestimmt das Aussehen der Haut oft ungewollt mit. Ganz bewusst hingegen hinterlässt unser Hang zum Schmücken seine Spuren, zum Beispiel, wenn wir uns Tattoos stechen lassen – und wenn wir sie wieder loswerden wollen (Seite 8). Auch Geschlechtskrankheiten haben wir in unser Heft aufgenommen – ein Tabuthema, über das sich niemand gerne in zwanglosen Gesprächen unterhält. Ihnen widmet sich jetzt auch die neue Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die die alte Anti-HIV-Kampagne (Erinnern Sie sich: »Mach’s mit!«) ersetzt. Wir haben uns zumindest die drei bekanntesten vorgenommen. Ab Seite 54 berichten wir ausführlich über HIV, Syphilis und Tripper, obwohl es sich dabei nicht gerade um typisch lockere Magazinthemen handelt. Doch nur wer weiß, wie man sich schützt, kann sich und andere vor der Ansteckung bewahren. Bleiben Sie GESUND! Ihr Ingo Bach, Chefredakteur
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