Wie häufige Umzüge mit der Persönlichkeit zusammenhängen

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WOHNEN

Menschen, die offen für neue Erfahrungen sind, ziehen häufiger des Berufs wegen um. Auch andere Umzugsgründe wie eine unangenehme Nachbarschaft motivieren bestimmte Charaktere vermehrt dazu, sich eine neue Bleibe zu suchen.

UNGERMEDIEN/ STOCK.ADOBE.COM

Aufgeschlossene und extravertierte

Persönlichkeiten ziehen eher um. Charaktermerkmale beeinflussen außerdem, was Menschen überhaupt zu einem Tapetenwechsel antreibt, wie der Psychologe Markus Jokela von der Universität Helsinki berichtet. Unter den »Big Five«, den fünf großen Dimensionen der Persönlichkeit, spiele allein die Gewissenhaftigkeit für einen Umzug keine Rolle.

Jokela stützt seine Metaanalyse auf Daten von insgesamt rund 86000 Erwachsenen bis 65 Jahre aus Großbritannien, Australien und Deutschland, darunter 25000 Befragte aus einer repräsentativen Längsschnittstudie in deutschen Haushalten. Die meisten Umzüge hatten mit den Wohnbedingungen zu tun: Die Menschen brauchten zum Beispiel mehr Platz oder suchten eine günstigere Bleibe. Der zweithäufigste Grund war die Familie, etwa mit dem Partner zusammenzuziehen, und an dritter Stelle standen berufliche Gründe, wie näher am Arbeitsplatz zu wohnen.

Christiane Gelitz ist Diplompsychologin und Redakteurin für Psychologie, Psychiatrie und Gesellschaft.

Ein deutlicher Effekt zeigte sich vor allem für eine Persönlichkeitsdimension: Offenheit für neue Erfahrungen. Wer sich entsprechende Merkmale attestierte – wie Aufgeschlossenheit, intellektuelle Neugier und Experimentierfreude –, neigte eher dazu, für Job, Studium oder Ausbildung umzuziehen. Auch Extravertierte, also aktive, gesellige Menschen, zogen häufiger um. Sie nähmen einen Umzug womöglich eher als Gelegenheit und weniger als Risiko wahr, vermutet der Autor.

Emotionale Labilität (eine Neigung zu Ängstlichkeit und anderen negativen Gefühlslagen) war ebenfalls mit häufigeren Umzügen verbunden, vor allem aus familiären Gründen und aus Unzufriedenheit mit der Nachbarschaft oder

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