Was passiert im Körper, wenn man sieben Tage nichts isst?

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FASTENKUREN

Wer komplett auf Nahrung verzichtet, verlier t nicht nur Gewicht; auch der molekulare Stoffwechsel veränder t sich. Menschen mit Vorerkrankungen sollten allerdings vorsichtig sein.

Fasten hat nur dann einen gesundheitsförderlichen Effekt, wenn man mindestens drei Tage komplett auf Nahrung verzichtet.
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Es ist Fastenzeit. Zumindest in christlichen Gegenden verzichten viele Menschenvon Aschermittwoch bis Ostersonntag auf bestimmte Nahrungsmittel und Getränke. Was einst als Überlebensmechanismus bei knappem Nahrungsangebot entstand, wurde irgendwann bewusst praktiziert – aus religiöser, kultureller oder gesundheitlicher Überzeugung. In fast allen Weltreligionen gibt es klar geregelte Fastenzeiten. Doch während die einen tatsächlich aus religiösen Beweggründen fasten, wollen andere dadurch eher überschüssige Pfunde verlieren, den Körper reinigen oder sich in Selbstdisziplin üben. Es gibt spezielle Fastenkuren oder auch Fastendiäten wie das so genannte Intervallfasten. Was ist über die biologischen Auswirkungen einer längeren Kalorienrestriktion bekannt? Ist der Nahrungsverzicht tatsächlich so gesund, wie oft behauptet wird?

Das hat sich eine Forschungsgruppe aus Deutschland, Großbritannien, Dänemark und Norwegen jetzt genauer angeschaut und die Ergebnisse im Fachmagazin »Nature Metabolism« publiziert. Demnach verliert der Körper beim vollständigen Nahrungsverzicht nicht nur Gewicht; auch der molekulare Stoffwechsel verändert sich umfassend. Fasten habe allerdings nur dann einen gesundheitsförderlichen Effekt, wenn man mindestens drei Tage komplett auf Nahrung verzichte, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Aus früheren Untersuchungen ist bereits bekannt, dass der menschliche Körper während längerer Fastenperioden den Energiestoffwechsel stufenweise auf andere Quellen umstellt: etwa von Zucker auf körpereigene Reserven wie Fett. Abgesehen davon weiß man bislang aber wenig darüber, wie der Körper es schafft, mitunter mehrere Tage ohne jegliche Nahrung auszukommen. Neue Analysetechniken ermöglichten es den Forschenden nun, die Veränderungen von rund 3000 verschiedenen Proteinen im Blut zu messen.

Im Schnitt verloren die Teilnehmer 5,7 Kilogramm Gewicht

Für ihr Experiment rekrutierten die Studienautoren zwölf gesunde Freiwillige, die sieben Tage fasteten. Dabei durften sie zwar Wasser trinken, aber keine Nahrung zu sich nehmen. Die fünf Frauen und sieben Männer wurden während des Zeitraums genau beobachtet und engmaschig überwacht.

Zunächst zeigte sich, dass alle Teilnehmenden beim Fasten an Gewicht verloren. Im Durchschnitt nahmen sie innerhalb der Testwoche 5,7 Kilogramm ab. Das meiste davon war Muskel-, Organoder Bindegewebsmasse, die sich allerdings bereits nach drei Tagen mit normal

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