HÖHENTRAINING VOR DER HAUSTÜR

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Der Unternehmer Johannes Eisinger hat in seiner Heimatstadt Herxheim ein großes Reha- und Gesundheitszentrum gebaut, das zuletzt noch durch ein Höhentrainingshaus erweitert wurde

Höhen-und Kältekammer, Anti-gravitation-slaufbänder – was man eher auf einem Stützpunkt der NASA vermuten würde, ist Teil eines Trainingszentrums für Profiläufer mitten in der beschaulichen Südpfalz. Geplant und gebaut hat es Johannes Eisinger, der früher selbst ein sehr guter Läufer war (3000-Meter-Bestzeit: 7:59,5 Minuten) und heute als Architekt und erfolgreicher Unternehmer in seiner Heimatgemeinde Herxheim wirkt. Das Höhenzentrum ist Teil eines Gesundheitsparks (reha-herxheim.de/med-park), den er dort 2023 eröffnete. Zu den Gästen des Hauses gehörten schon diverse deutsche Top-läuferinnen und -läufer, von Hanna Klein und Alina Reh bis eben zu Richard Ringer.

RUNNER’S WORLD: Wie kommt man auf die Idee, in der Südpfalz ein Höhenhaus für Spor tler zu bauen? Johannes Eisinger: Ich bin ja früher selbst gut und gerne gelaufen und in dem Sport weiter gut vernetzt. Von daher weiß ich, dass die Versorgung von Topsportlern, wenn es um deren typische Gesundheitsprobleme geht, hierzulande nicht die beste ist. Also habe ich 1997 hier eine Reha aufgebaut, die sich ab 2012 ausdrücklich auch den Herausforderungen von Topsportlern widmete. Bei so einem Leistungsprofil gehört auch schon eine kleine Höhenkammer dazu. Eine der ersten, die wir hier betreuten, war übrigens Sabrina Mockenhaupt.

Im Laufe der Zeit wurden die Reha-Angebote immer weiter ausgebaut, für Privat-wie Pflichtversicherte und auch für Sportler. Die kamen immer zahlreicher, weil sich herumsprach, dass wir hier großartige Trainingsmöglichkeiten hatten. Da war das Höhenhaus nur ein letzter konsequenter Schritt zur Optimalversorgung.

In so einem Haus steckt ja eine Menge Technik. Der gesamte Wohn- und ein separater Trainingsbereich lassen sich auf das gewünschte Höhenlevel einstellen – bis maximal 5000 Meter. Jeder einzelne Raum kann aber auch auf ein individuelles Höhenniveau eingestellt werden. So kann man beispielsweise im Trainingsraum auf 2200 Metern trainieren und sich dann in seinem Zimmer auf 3000 Metern aufhalten beziehungsweise schlafen. Der komplette Bereich ist luftdicht versiegelt. Über ein Röhrensystem wird Luft mit reduziertem Sauerstoffgehalt in die Räume gepumpt und die Atemluft nach draußen befördert.

Zum Höhentraining könnte man ja auch nach Kenia, Äthiopien, Südafrika oder in die USA gehen wie üblich. Ja, aber das ist auch immer mit einem großen logistischen Aufwand verbunden. Vor Ort kämpft zudem so mancher mit ungewohnten Klima-, Ernährungs- oder auch Trainingsbedingungen.

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