WIEDER DAHEIM!

9 min lesen

Vier herzerwärmende, wahre Geschichten von Haustieren, die schmerzlich vermisst wurden – und wieder nach Hause fanden

FOTOGRAFIERT VON JAIME HOGGE

FEUERPROBEVON ROBERT LIWANAG

Die energiegeladene Hündin Sedze, ein beiger Shih Tzu, ist ein geliebtes Mitglied der Familie Cumming aus Yellowknife, Kanada, seit sie acht Wochen alt war. Obwohl sie inzwischen schon 13 Jahre alt ist, kann Sedze auf langen Spaziergängen immer noch mit Axel, dem neunjährigen Schäferhund der Familie, mithalten. „Sie ist topfit und eine echte Kämpfernatur“, schwärmt ihre Besitzerin Louise Cumming.

Im August 2023 wurde der Widerstandsgeist des kleinen Hundes einer echten Feuerprobe unterzogen. In den drei Monaten zuvor hatte Kanada die schlimmsten Waldbrandsaison seiner Geschichte erlebt. Insgesamt wurden hier im Jahr 2023 rund 6600 Feuer registriert – 1000 mehr als im Zehnjahresdurchschnitt. Nun kam ein gewaltiger Waldbrand 35 Kilometer westlich von Yellowknife gefährlich nah, und die Behörden beobachteten seinen Verlauf.

In Erwartung einer Evakuierungsanordnung hatten die Cummings bereits Lebensmittel und ihre Campingausrüstung zusammengepackt. Am 16. August wurden die 20 000 Einwohner von Yellowknife tatsächlich angewiesen, die Stadt zu verlassen.

Um 21.15 Uhr stieg Louise zusammen mit ihrem Mann Shannon, ihrer Schwiegertochter und deren bester Freundin in zwei Autos und einen Lastwagen. Selbstverständlich kamen auch all ihre Haustiere mit – neben Sedze und Axel noch ein Husky, eine Katze und ein Chihuahua. Ausgestattet mit Kleidung, Handys und Laptops fuhren sie auf dem Mackenzie Highway nach Süden in Richtung Alberta. Louises Sohn sollte später hinzustoßen.

Ihr Ziel war ein Evakuierungszentrum in High Level, einer etwa sieben Stunden entfernten Stadt in Nord-Alberta. Der Verkehr floss dicht, und der Rauch erschwerte die Sicht. Die Fahrt schien endlos ... Nachdem sie die ganze Nacht durchgefahren waren, rastete die erschöpfte Gruppe in der Nähe der Deh-Cho-Brücke – 220 Kilometer von der Grenze zu Alberta entfernt –, um zwei Stunden zu schlafen, bevor sie sich um acht Uhr morgens wieder auf den Weg machten. 20 Minuten nach Beginn der Weiterfahrt wurde einer von Louises schlimmsten Albträumen wahr: Die Gruppe stellte fest, dass Sedze in keinem ihrer Fahrzeuge saß. Sie war verschwunden!

Der Convoi fuhr zurück zum Rastplatz, in der Annahme, dass sie Sedze dort vergessen hatten. Aber es gab keine Spur von ihr. Sie fragten verzweifelt Passanten, ob jemand sie gesehen hatte – ohne Erfolg.

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel