rampstyle
9 December 2022

Liebe ramp-Community, Mal ganz nebenbei bemerkt: Rund 30 bis 50 Prozent aller Entdeckungen lassen sich auf Zufälle zurückführen. Ob Klettverschluss, Viagra oder Röntgenstrahlen – man findet etwas, was man so überhaupt nicht gesucht hatte, doch dafür wird man mit anderem belohnt. Im Englischen gibt es einen Begriff für diese Art der Überraschungs-Erkenntnisse: Serendipity. Wissenschaftler sprechen auch von »controlled sloppiness«, einem dokumentierbaren, schlampigen Abweichen bei Versuchsanordnungen. Für den Klugen ist ein Irrtum eine Information, für den Dummen ist ein Irrtum ein Irrtum. Albert Einstein legte noch einen drauf: »Wenn wir wüssten, was wir tun, wäre es keine Forschung.« Und idealerweise vertraut man vor allem seiner Kreativität. Der Soziologe Niklas Luhmann bezeichnet Kreativität als »Verwendung von Zufällen zum Aufbauen von Strukturen«. Gerade Kreative experimentieren häufiger und scheitern häufig. Geniestreiche kommen nicht zustande, weil mehr gelingt, sondern weil man es öfter versucht, dazu Zähigkeit und der Mut, vieles auch mal fröhlich in den Sand zu setzen. Aber das eine ist eben ohne das andere nicht zu haben. »Man vergibt 100 Prozent der Schüsse, die man nicht abfeuert«, sagte Wayne Gretzky, der beste Eishockeyspieler der Geschichte. Das hier einmal zur ersten Anregung, weitere dann in dieser Ausgabe. In diesem Sinne wünschen wir viel Vergnügen!

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