Die Jahrzehnt-Projekte

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Sachstand Radschnellwege

Radschnellwege zwischen Fortschritt und Stocken

FOTO: PD-F /FRANK-STEFAN KIMMEL

Eine Autobahn für Radler – das ist die Vision hinter den Radschnellweg-Projekten in Deutschland: Schnell, sicher, auf einer zusammenhängenden Strecke sollen Radler sich im urbanen Raum ohne Kreuzungen und Ampelstopps von A nach B bewegen können. Seit etwa 2010 werden Radschnellweg-Projekte politisch und planerisch vorangetrieben. Zu den bedeutendsten gehören die Strecken zwischen München und Garching, durch das Ruhrgebiet und zwischen Darmstadt und Frankfurt. So schnell wie ursprünglich geplant wird keines dieser Projekte vollständig fertiggestellt sein. Aber auf Teilabschnitten geben Radler schon Gummi. Und in Hessen ist man zuversichtlich, dass die Strecke Darmstadt-Frankfurt im Jahr 2025 komplett befahren werden kann.

FOTO: PD-F / DAVID KOSSMANN

Wenn man nicht ständig an Kreuzungen stoppen muss und getrennt vom Autoverkehr radeln kann, werden 15 Kilometer zu einer mit dem E-Bike in knapp 40 Minuten gut machbaren Pendelstrecke, und so könnten Radschnellwege gerade in den Ballungsgebieten Berufspendler aus dem Stau auf den Straßen und zum Teil auch aus den Öffis locken, insgesamt den Verkehr verflüssigen, so die Hoffnung. Die Prognosen und bisherigen Erfahrungen stimmen optimistisch: Nach einer Schätzung des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München, zitiert vom Staatlichen Bauamt Freising, hat der Radschnellweg München-Garching Potenzial für 8000 Nutzer täglich, auf dem befahrbaren Abschnitt des FRM1 bei Frankfurt werden täglich 800 bis 1500 Radler gezählt. In den Niederlanden zeige die Erfahrung, dass „nach dem Bau einer Fahrrad-Schnellroute etwa fünf bis 15 Prozent der in der Gegend bislang Autofahrenden auf Fahrräder umsteigen“, gibt der ADAC an. lange Strecke in Gelsenkirchen hat Straßen. NRW nach etwa anderthalb Jahren Bauzeit im Sommer 2021 für den Verkehr freigegeben. Ebenfalls im Sommer 2021 wurde in Essen eine vom RVR gebaute Stahlbrücke (Berthold-Beitz-Boulevard) als wichtiger Lückenschluss zwischen Krupp-Park und der Universität Essen in Betrieb genommen. In Bochum ist seit August 2022 ein 800 Meter langes Stück befahrbar (Bessemerstraße bis Grünanlage im Westend), und in Dortmund ein von der Stadt zur Fahrradstraße umgebautes Teilstück von 900 Metern Länge seit Dezember 2021.

An allen anderen Abschnitten des RS1 werde derzeit geplant, so Leihs, doch stecken die Abschnitte in sehr unterschiedlichen Planungsstadien, was eine Prognose, wann der gesamte RS1 von Hamm bis Moers befahrbar sein wird, unmöglich mache. Immerhin seien an Abschnitten des RS1 in Bochum und in Essen, die in der Zuständigkeit des Landes liegen, Planung, Baurechtschaffung und

Bauvorbereitung so weit fortgeschritten, dass dort voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2024 weitergebaut werde. „Ziel von Straßen.NRW ist es, in

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