300 KILOMETER AM STÜCK – IST DAS MACHBAR?

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Mythos 300

Jedermann-Event

„Völlig verrückt“, sagt jeder, wenn ich von der „Mecklenburger Seen Runde“ erzähle. Einem Jedermann-Event, bei dem normale Radfahrer 300 Kilometer fahren ... an einem Tag! Veranstalter Detlef Koepke verrät, was hinter der MSR 300 steckt. Ein Trainingsplan für Einsteiger und Trainingsfleiß machen das Abenteuer sogar für jeden machbar.

FOTO: SPORTOGRAF
Einsame Landschaften, aber immer ist man auf Asphalt unterwegs.
FOTOS: ANDRÉ KLEVENOW

Hallo Detlef Koepke, ich hatte ja schon das Vergnügen, bei deiner „VeloClassico“ für Freunde klassischer Rennräder, die schöne Mecklenburger Seen-Region zu entdecken. Du veranstaltest zudem ein großes Event, die „Mecklenburger Seen Runde“. Was steckt dahinter?

Die Mecklenburger Seen Runde ist ein etwas außergewöhnlicher Radmarathon für Männer und Frauen. Mit einer Distanz über 300 Kilometer. Die Veranstaltung richtet sich vornehmlich an normale Radfahrer. Nicht so sehr an Profis. Großes Vorbild und Inspiration für die MSR 300 ist die „Vätternrundan“ in Schweden. Bei der Runde um den Vätternsee, die es übrigens seit über 50 Jahren gibt, fuhren im vergangenen Jahr unglaubliche 23.000 Freizeitsportler mit. Überwiegend ganz normale Radfreunde, die das Abenteuer 300 km pro Tag reizt. Bei unserer MSR 300 werden es wieder über 4000 Normalos sein.

300 Kilometer an einem Tag. Das fährt man doch in zwei Tagen.

Bei der MSR fahren die Teilnehmer 300 Kilometer an einem Stück. Die meisten nehmen sich dafür zwischen 12 und 15 Stunden Zeit. Andere noch mehr. Weil es kein Zeitlimit gibt. Das Geheimnis dahinter: Alle 43 bis 45 Kilometer gibt es Pausen-Stationen. Mit reichlich Essen und Getränken. Müsli, belegte Brote, Kuchen, Elektrolyt-Getränke, Wasser, Kaffee, Milch, Tee. Auf der Hälfte der Strecke bieten wir warme Verpflegung an: Nudeln mit Tomaten- oder Bolognese-Soße. Damit man für die Restkilometer genug Körner in den Beinen hat. Man braucht eigentlich nur ein Fahrrad, vernünftige Kleidung und eine gute Vorbereitung, um teilnehmen zu können. Dann schafft das jeder.

Wer die MSR 300 in einem Rutsch durchfahren will, muss sehr früh starten?

Weil alle Teilnehmer spätestens Samstagabend bis 24 Uhr im Ziel sein müssen, starten die meisten am frühen Samstagmorgen ab drei bis sieben Uhr. In Startblöcken à 150 Starter. Es gibt aber einige, die schon am Freitagabend zwischen 20 und 22 Uhr auf die Strecke gehen. Sie wollen das Erlebnis 300 km bei Nacht genießen: die Stille, den Sonnenaufgang, den beginnenden Tag. Oder den Sonnenuntergang, wenn sie sich besonders viel Zeit nehmen und in den Abend hineinfahren. Das ist halt ein besonderes Erlebnis, das man normalerweise nicht hat. Nicht im Rahmen einer Veranstaltung,

Wie läuft so ein typischer 300er ab?

Ab drei Uhr starten alle zehn Minuten

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