EU schränkt Macht der Techgiganten ein

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Was gerade passiert, ist revolutionär: Apple öffnet seinen Appstore, Facebook und Google trennen die Nutzerprofile ihrer Dienste, Windows-Apps lassen sich löschen und Messenger wie Whatsapp müssen sich öffnen. Alles unfreiwillig, denn die EU macht Druck.

VON PETER STELZELMORAWIETZ

Der 6. September 2023 ist für PC, Smartphone und Internetnutzer in der EU ein wichtiger Tag, und zwar für jeden. Im vergangenen Herbst stufte die EU-Kommission sechs globale Techkonzerne nicht nur als sogenannte Torwächter im Sinn des Gesetzes für digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) ein, also als für Verbraucher zentrale Zugangsplattformen zu digitalen Diensten im Internet. Gleichzeitig gab die EU Apple, Alphabet/Google, Amazon, Bytedance, Meta und Microsoft sechs Monate Zeit, knapp zwei Dutzend monierte Dienste an die neuen Marktbeschränkungen anzupassen. Dazu gehört insbesondere die Verpflichtung, die eigenen Services künftig nicht zulasten kleinerer Anbieter zu bevorzugen. Diese Frist läuft nun am 6. März ab – und damit ändert sich für die Verbraucher in der EU, den EWR-Ländern Island, Liechtenstein und Norwegen sowie in der Schweiz eine ganze Menge.

Das unbegrenzte Sammeln von Daten hat bald ein Ende

Bisher hatten Nutzer von Amazon, Google oder Meta kaum Einfluss darauf, was mit ihren Daten passiert, die bei den verschiedenen Diensten eines Konzerns so anfallen: also von der Internetsuche bis Youtube bei Google, bei Einkäufen, Prime Video und vielem mehr bei Amazon oder bei Facebook und Instagram von Meta. Die Unternehmen führten einfach alles zusammen und saßen so auf einem riesigen Datenschatz.

Künftig dürfen die Gatekeeper die Accounts nur noch dann verknüpfen, wenn die Verbraucher dem ausdrücklich zustimmen. Außerdem haben Nutzer das Recht zu erfahren, welche Daten für welche Zwecke gesammelt werden. Meta bietet alternativ zu den neuen Einstellungen für Facebook und Instagram werbefreie Bezahlabos für monatlich zehn Euro. Nichts geändert hat sich bisher bei Whatsapp: Der Konzern argumentiert, die Daten des Messengers ohnehin nicht zu verknüpfen.

Apple gibt mit Inkrafttreten der DMA-Regeln an zwei zentralen Stellen nach, gegen die sich der iPhone-Konzern bislang vehement gewehrt hat: bei Apps aus alternativen

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