Gelenkersatz bei Arthrose
I mmer mehr Ärzte werben damit, bei nötigem Gelenkersatz auf beiden Seiten gleichzeitig ein Prothese einzusetzen. Der Orthopäde und Gelenkspezialist Dr. Konrad Scheuerer aus München-Gräfelfing sagt, welche Vor- und Nachteile diese Vorgehensweise haben kann.
Herr Dr. Scheuerer, hat eine beidseitige Operation Vorteile?
Dr. Konrad Scheuerer Braucht ein Patient auf beiden Seiten ein Kunstgelenk, erspart er sich eine Operation und eine Narkose. In der Gesamtheit betrachtet verkürzt sich der Krankenhausaufenthalt. Im Anschluss ist auch nur eine Rehabilitation notwendig.
Für wen kommen Doppel-OPs infrage – für wen nicht?
Eine Doppel-OP kommt für internistisch gesunde Patienten infrage. Also Patienten, die außer ihrer Arthrose keine Vorerkrankungen haben. Die also fit genug sind, die höheren Belastungen dieses doppelten Eingriffs auszuhalten.
Welche Risiken gibt es?
Operationsdauer und Narkose sind länger. Wie bei jeder Operation besteht ein Restrisiko für eine Infektion. Dann wären beide Hüft- oder Kniegelenke gefährdet. Zwar ist der Blutverlust durch die minimal-invasiven Techniken enorm zurückgegangen. Aber logischerweise verliert ein Patient, der auf beiden Seiten operiert wird, doppelt so viel Blut. Untersuchungen zeigen außerdem, dass mehr Patienten bei einer beidseitigen Operation eine Bluttransfusion brauchen. Und auch die Heilungsphase verlängert sich.
Schon vor der OP mit dem Training beginnen!
Wann kann man wieder schmerzfrei gehen?
Dank moderner Prothesen und OP-Verfahren können die Gelenke sofort nach dem Eingriff belastet werden – auch bei beiden Seiten. Insgesamt dauert aber die Zeit bis zu einem guten Gangbild aber dann länger. Bezüglich der Schmerzfreiheit sollte man unterscheiden: Hüftgelenke verursachen nach einer OP erfahrungsgemäß weniger Schmerzen als Kniegelenke.
Kann man ein Knie und eine Hüfte zusammen operieren?
Nein, auf keinen Fall! Man würde immer Hüfte vor Knie oper
