Nimm das, Hormon- chaos!Nimm das, Hormon- chaos!

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Gerade mal Mitte 30 und der Körper spielt verrückt? Was jetzt hilft

Sogar für grippeähnliche Symptome können Hormone verantwortlich sein, nennt sich „Period Flu“ und kann die Immunabwehr schwächen.

Wechseljahre: weit entfernt. Und doch tut sich was im Körper.

Ausgerechnet in einer oft sehr turbulenten Lebensphase hat man mal mit lästigen Perioden-Beschwerden, mal einer seltsamen Energielosigkeit zu tun. Die Nächte werden unruhiger, die Hüften runder. Alles Einbildung? Nein. „Ab Mitte 30 müssen Frauen damit rechnen, dass die weiblichen Sexualhormone aus dem Takt geraten“, erklärt Dr. Judith Bildau, Gynäkologin und Autorin von „Raus aus dem Hormonkarussell“ (GU, 19,99 Euro).

Weil der Vorrat an Eizellen, mit dem jede Frau auf die Welt kommt, mit Anfang 50 langsam aufgebraucht ist, geht der Körper schon davor in den Sparmodus. Erst finden vereinzelt, dann immer häufiger Zyklen statt, in denen es keinen Eisprung gibt. In diesen Phasen wird kein Progesteron gebildet. Zeitweise ist zu viel Östrogen vorhanden, die Balance der Hormone gerät durcheinander.

Diese kleinen Schwankungen verunsichern, weil die Beschwerden sehr diffus und von Monat zu Monat unterschiedlich stark ausfallen.

Was tun bei plötzlichem PMS?

Die Tage vor den Tagen haben es in sich: Bis zu 30 Prozent der fruchtbaren Frauen leiden unter dem prämenstruellen Syndrom – und die meisten sind über 30 Jahre. „Die genauen Ursachen sind nicht bekannt“, sagt Judith Bildau. Vermutlich reagieren Betroffene sensibel, wenn Progesteron abgebaut wird und vor der Menstruation der Serotoninspiegel sinkt. Mönchspfefferextrakt kann diese Schwankungen etwas ausgleichen. Die Expertin empfiehlt, in der zweiten Zyklushälfte je ein bis zwei Tassen Frauenmantel-und Schafgarbentee zu trinken, auch Magnesium (z. B. von Diasporal) kann unterstützen. Ebenfalls gut: bei Span sprung auf eine sojareiche und fettarme Ernährung achten. Reichen die pflanzlichen Mittel nicht aus, kann man sich bioidentische Hormone wie mikronisiertes Progesteron für die zweite Zyklushälfte verschreiben lassen.

Warum nehme ich zu, obwohl ich ganz normal esse?

Die gute Nachricht: Es liegt meist nicht an einer gestörten Selbstwahrnehmung. „Durch eine Östrogendominanz steigt der Insulinspiegel. Auf Dauer kann die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin abnehmen, was zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt“, so Judith Bildau. Deshalb nehme man vor allem am Bauch zu, während der tägliche Kalorienbedarf nach und nach abnimmt. Die Umstellung auf eine gemüsebasierte, mediterrane Ernährung schützt vor Übergewicht und kann dabei helfen, den Progesteronmangel auszugleichen. Genauso wichtig: Ausdauer- und Krafttraining, um den Stoffwechsel anzukurbeln, Muskeln aufzubauen und die Knochen gesund zu hal

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