DAS SITZT

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Besser sitzen | Der falsche Sattel, eine unpassende Polsterhose oder Fehler beim Einstellen von Sitzhöhe und Co. führen zu Schmerzen und Schlimmerem. Wir schaffen Abhilfe!

Warum passt mir nicht jeder Sattel?

Sitzknochenabstand und Schambeinbogenform variieren von Mensch zu Mensch und natürlich von Geschlecht zu Geschlecht, ebenso die Gewebestruktur und Druckempfindlichkeit im Intimbereich. Darüber hinaus beeinflusst die Fahrposition, wie die Sitzlast auf dem Sattel verteilt ist. Ob der Sattel generell passt, lässt sich durchaus in der Praxis überprüfen. Rutscht man beim Treten zu weit nach vorne, sodass man sich mit Krafteinsatz wieder „in Position“ bringen muss, ist der Sattel zu breit. Schwerer ist ein zu schmaler Sattel zu entlarven: Zwar sitzt man stabil im Sattel, jedoch wird das Becken zurückgeschoben, um den hohen entstehenden Druck auf die Weichteile auszugleichen bzw. zu vermeiden. Denn: Die Sitzknochen stehen über die Satteldecke hinaus, können so keinerlei Körperlast tragen. Faustregel: Man sitzt richtig auf dem Sattel, wenn die hinten an das Gesäß angelegte Hand senkrecht am Sattelende anliegt.

1 | Sitzbeinhöcker Die untersten Punkte des Beckens. Auf ihnen sollten bis zu 80 Prozent der Sitzlast ruhen.

2 | Schambeinäste Die Verlängerungen der beiden Sitzbeinknochen – belastbar mit höchstens 40 Prozent der Sitzlast.

3 | Schambeinbogen Faserknorpelige Verbindung der Schambeinäste. Sollte komplett druckbefreit sein.

4 | Damm Gut durchbluteter Bereich zwischen Po und äußeren Geschlechtsorganen. Sollte komplett druckbefreit sein.

5 | Iliosakralgelenk Verbindung zwischen Kreuzbein und Beckenkamm.

Weshalb bin ich in der Sitzzone so sensibel?

In unserem Sitz- und Intimbereich laufen vielerlei sensible Nerven- und Blutgefäße (siehe links). Die Sitzbeinhöcker, umgangssprachlich auch Sitzknochen genannt, bilden dabei den untersten Punkt des Beckens. In Verlängerung dazu stehen die Schambeinäste, beide Seiten treffen sich mitten am Schambein.

Zwischen diesen Knochen liegen die Weichteile im Dammbereich – und der wiederum zwischen Po und äußeren Geschlechtsorganen. Hier sind Mann und Frau besonders sensibel: Der Bereich ist im Idealfall stark durchblutet, die Haut zusätzlich sehr dünn, und doch liegen hier bis zu 40 Prozent des Körpergewichts auf. Durch Fehlbelastungen entstehen Taubheitsgefühle, bei punktuellem Druck möglicherweise Scheuerstellen.

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