Endlich im Reinen mit mir

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Zu dick, zu dünn, zu unperfekt? Schluss mit der ständigen Selbstkritik! Warum es nur Zeit, Geld und Nerven kostet, ständig das eigene Aussehen optimieren zu wollen, und wie wir endlich den Fokus auf Wichtigeres lenken – Maxi kennt die besten Tipps

Langsam reicht es auch mal mit der Selbstoptimierung. Wir sind schließlich so viel mehr als nur unsere Hülle!
Fotos Daria Liudnaya/Pexels (4), Constanze Wenig (1), Alex Baker (1), PR

„Kannst du mir bitte die Fotos schicken, die du gestern gemacht hast?“ Ein harmloser Satz, der wahrscheinlich mehr als eine von uns schon einmal an den Rand eines Nervenzusammenbruchs getrieben hat. Dabei war es bis zu diesem Moment doch so ein schöner Tag: Gemeinsam mit dem Partner haben wir uns einen Cappuccino aus dem Lieblingscafé geholt, sind durch den Park geschlendert und haben die ersten warmen Sonnenstrahlen genossen. Das Licht war gut, das Outfit frühlingshaft (endlich gab es mal eine Gelegenheit, das neue Kleid auszuführen!) und so klicken wir voller Vorfreude die eingehende Nachricht mit dem gewünschten Erinnerungsfoto an. „So ein schönes Bild“ steht neben der gesendeten Datei und wir müssen lächeln – bevor wir dann einen genaueren Blick auf das Foto werfen, heranzoomen, jedes Detail inspizieren und so langsam an der Zurechnungsfähigkeit unserer besseren Hälfte zweifeln: „Schön“ sieht definitiv anders aus! Liegt es an der Farbe des Kleids oder sind wir wirklich so blass? Zeichnet sich das Pölsterchen an unserem Bauch nicht etwas zu unvorteilhaft unter dem Stoff ab? Und durch die Länge des Rocks wirken unsere Beine noch kürzer, als sie eh schon sind … „Ach Quatsch!“, antwortet unser Partner nur, als wir ihn auf die zahlreichen Schönheitsmakel hinweisen und anmerken, dass wir über einen Umtausch des Kleids (und einen sofortigen Schoki-Verzicht!) nachdenken. „Das bildest du dir doch bloß ein!“, heißt es dann nur. Kann das sein? Liegt unsere Problemzone am Ende gar nicht an etwaigen breiten Hüften oder kurzen Beinen – sondern vielleicht eher im Kopf? Ist die Betrachtung des eigenen Körpers eine Sache des Mindsets?

Das fragen wir Psychologin Dr. Julia Tanck. So drastisch würde es die Expertin nicht formulieren, aber ein Fünkchen Wahrheit steckt da wohl drin: „Zutreffend ist, dass individuelle Faktoren wie eine verzerrte Körperwahrnehmung oder ein niedriges Selbstwertgefühl eine Rolle bei der wahrgenommenen Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper spielen.“ Allerdings würden wir dabei jegliche gesellschaftlich-strukturellen Einflüsse komplett vernachlässigen, betont Dr. Tanck: „Persönliche Erfahrungen, soziale Vergleiche und der Einfluss von Medien können diese subjektive Sicht immerhin verstärken. Gesellschaftliche Ideale und Normen prägen maßgeblich, welche Körpermerkmale als erstrebenswert gelten.“ Es wäre somit unvollständig, die Verantwortung

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