Dein 2. Gehirn

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Unser Alltag ist von einer Informationsflut geprägt, die in einem Chaos aus digitalen Notizen, Erinnerungen und To-do-Listen resultiert. Mit der richtigen Strategie und den passenden Apps kannst du das Problem einfach lösen.

TEXT: CHRISTIAN STEINER

Das Sprichwort sagt „Ordnung ist das halbe Leben“ und bezieht sich mittlerweile ebenfalls auf den digitalen Alltag. Denn wer kein System in die eigenen To-do-Listen, Notizen-Apps und den generellen Informationsfluss bringt, muss die andere Lebenshälfte mit dem Suchen wichtiger Informationen verschwenden. Ganz egal, ob du dabei nach einem neulich erst gelesenen Zitat, dem Scan der letzten Rechnung oder der wichtigen E-Mail mit dem noch wichtigeren PDF-Anhang suchst. Wir sind ständig auf der Suche nach Dingen, die wir uns im Hinterkopf merken wollten, aber mittlerweile vergessen haben.

Das Problem will Ratgeber-Autor Tiago Forte mit seinem Ordnungssystem namens „Second Brain“ lösen. Die Grundidee ist zunächst einleuchtend und unabhängig von Apps und Werkzeugen: Mit der richtigen Strategie, um Informationen zu sammeln, zu ordnen und aufzubereiten, sparen wir uns eine Menge Zeit und mentale Arbeit. Mit einem zweiten Gehirn in digitaler Form, das als eine geordnete Ablage fungiert, können wir unser analoges Gehirn für kreative Denkprozesse freimachen und müssen keine Angst haben, Dinge zu vergessen. Bevor du dich allerdings durch die vielen Apps und Dienste zur Gedanken-Organisation arbeitest, solltest du dir die Zeit für ein grundlegendes Second-Brain-System nehmen.

Was ist ein Second Brain?

Das von Tiago Forte beschriebene „Second Brain“ ist keine App und auch kein Online-Dienst, sondern zunächst ein universelles Konzept. Wie genau und mit welchen Apps du dieses umsetzen möchtest, bleibt deinen Vorlieben überlassen. Das Second Brain ist darüber hinaus nicht einfach ein simpler Datei-Ordner, in den du sämtliche Unterlagen, Notizen und To-do-Listen kopierst. Stattdessen basiert das System auf einem dynamischen Prinzip, das Forte als „CODE“ abkürzt. Dabei steht jeder Buchstabe für einen eigenen Baustein.

Zunächst gilt es, sämtliche relevanten Informationen einzufangen und aufzuschreiben (englisch: „capture“). Digitale Notizen sind dabei das Mittel der Wahl. Essenziell dabei: Bereits in diesem ersten Schritt solltest du dich selbstkritisch hinterfragen, ob du die Information tatsächlich festhalten möchtest. Ansonsten kannst du schnell in einen Hamster-Modus verfallen, der sämtliche Informationsfetzen festhält und dich anschließend durch die große Menge überfordert. Hier kann dir dein Bauchgefühl weiterhelfen.

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