Die große Heilkraft der neuenKnospen-Medizin

5 min lesen

Sie sind gemacht fürs Werden und fürs Wachsen. Den prallen Nährstoff-Rucksack frühlingsfrischer Knospen können wir für unsere Gesundheit nutzen. Entdecken Sie jetzt das heimische Superfood aus Wald und Garten

Gesundes Frühlings-Sprießen

Fotos: iStock / FingerMedium / guppys / Dirk Vegelahn / Anastasiya Gracheva

Alle Vögel sind schon da, wenn der erste Hauch von Frühlings-Grün die Bäume überzieht. Allen voran die kecke Blaumeise, gefolgt von Buch- und Grünfink, Hausgimpel, Stieglitz, Erlenzeisig... Sie alle wissen instinktiv, wo sie so richtig satte Kraft-Nahrung bekommen. Und mutieren in Scharen zu cleveren Knospen-Räubern. Mit ihren geschickten Schnäbeln knacken sie den derb-ledrigen oder harzig-haarigen Schutz-Schild der Triebe von Bäumen, Büschen und Sträuchern. Um den verlockenden Nährstoff-Schatz in ihrem Inneren zu klauen, der aus pflanzlichem Embryonalgewebe mit einem Meer an Wachstums- und Überlebensstoffen besteht. Also in Hülle und Fülle z. B. aus pflanzlichen Wachstumsfaktoren wie Auxinen, Gibberellinen, Abwehrstoffen, Aminosäuren, Bitter- und Gerbstoffen, Mineralstoffen, Salzen, Harzen, ätherischen Ölen, Chlorophyll, Pflanzenhormonen wie Cytokinine, Abscisin- und Indol-Essigsäure, Isoflavonen, Enzymen, Kohlenhydraten wie Oligosacchariden. Ein perfekter Vorrats-Speicher, um im Frühling neues Leben sprießen zu lassen. Dieser reiche Naturschatz für die Gesundheit des Menschens zählt zu den Erfolgsgeschichten der modernen Komplementärmedizin. Den Grundstein legte der belgische Arzt Dr. Pol Henry (1918 –198); er gab der Knospen-Medizin die Fachbezeichnung „Gemmotherapie“ (lat.: Gemma = Knospe). Gerade zu dieser Jahreszeit kann jeder von uns Knospen – das Lebendigste der Pflanzen – als Heil- und Regenerationskraft für sich nutzen. Und sie präventiv oder als Akut-Hilfe bei vielen Gesundheits-Problemen einsetzen.

Schwarze Johannisbeere für die Abwehr

Die Sträucher (bot.: Ribes nigrum) werden ein bis zwei Meter hoch. Sie tragen im April, Mai grüngelbliche Blüten, die im Juli, August heranreifen.

SO WIRKEN DIE KNOSPEN: Laut Studie der Universität Turin bestehen sie zu über 50 Prozent aus heilkräftigen, organischen Säuren. Ihr Gehalt ist deutlich höher als in allen anderen pharmakologisch verwendeten Pflanzenteilen. Deshalb haben die Knospen eine starke, stimulierende Wirkung auf das Immunsystem.

NOCH MEHR HEIL-EFFEKTE: Sie haben kortisonähnliche, entzündungshemmende Effekte. So stark, dass sie auch pflanzliches Cortison gen

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel