Die Vagus-Meditation nach Prof. Schnack

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Prävention | Schwierigen Zeiten gelassen entgegentreten

Birgit Schnack-Iorio

#krisenmanagement #selbstfürsorge #autonomie #Stressmanagement #harmonie

Stress wirkt dreidimensional: Peripher auf den Stütz- und Bewegungsapparat (wie z.B. bei Rückenschmerzen), allgemein auf das Herz- und Kreislaufsystem durch Bewegungsmangel und zentral auf das Gehirn.

Hier setzt die neurophysiologisch begründete Vagus-Meditation nach Prof. Schnack an, die in Sekunden durch Übungen im Gesichts- und Halsbereich den Vagus/Entspannungsnerv stimuliert. Die Entspannung betrifft dann Herz, Bauch, Lunge usw.

Die Meditation ist ein uraltes Wissen, das in allen Kulturen und spirituellen Kontexten vorkommt. In der Vergangenheit handelte es sich um Erfahrungswissen – die Vagus-Meditation zeigt erstmalig die Anatomie und Physiologie auf. In der ersten Stufe der Meditation (horizontale Ausrichtung) geht es darum, unsere körperlich-geistige Gesundheit wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Lernen wir also ein Entspannungsverfahren, das z.B. mittags am Arbeitsplatz (10-15 Minuten) unsere anschließende Leistung um 35% steigern kann. Der Mensch kann nicht von 9-17 Uhr durcharbeiten – er braucht mittags eine Pause, am besten eine Vagus-Siesta.

Wie Stress wirkt

Unser autonomes Nervensystem besteht aus zwei Teilen: Dem sympathischen Nervensystem und dem parasympathischen Nervensystem, oft einfach als Sympathikus und als Parasympathikus/Vagus/Entspannungsnerv bezeichnet. Diese beiden agieren überwiegend wie Gegenspieler. Vereinfacht ausgedrückt springt der Sympathikus bei Stress und Gefahr an und der Parasympathikus ist für die anschließende Regeneration und Entspannung zuständig.

Diese „ungleichen Brüder“ wirken auf alle Organsysteme und programmieren sie in gegensinniger Weise. Der Sympathikus treibt den Blutdruck in die Höhe, der Parasympathikus senkt ihn usw.

Das autonome Nervensystem ist hierarchisch aufgebaut. Im Vordergrund der Reizübertragung steht der Sympathikus, der Kampf- und Fluchtnerv, der uns bei drohender Gefahr in Abwehrhandlungen versetzt, der schnell und unmittelbar total (100%) reagiert.

Der 10. Hirnnerv ist der größte Nerv des parasympathischen Systems. Er ist auch gleichzeitig der längste. Er wird aufgrund seines großen Verteilungsgebietes auch als Vagabund unter den Nerven bezeichnet, weil er sich praktisch in allen Körperteilen herumtreibt: Die Rede ist vom Vagusnerv oder einfach Vagus. Der Vagus versorgt alle Organbezirke der oberen Körperhälfte, den gesamten Brustraum mit Herz und Lunge sowie den oberen Bauchraum mit Magen, Dünn- und Dickdarm bis zur linken Di

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