„ Erschaffe deine eigene Realität“

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Dr. Joe Dispenza ist Neurowissenschaftler, Coach und Bestseller-Autor. Hier stellen wir seine wichtigsten Erkenntnisse aus Seminaren und Büchern vor

TEXT CHRISTIANE SCHÖNEMANN ILLUSTRATION LORI MENNA/COSMIC-COLLAGE.COM SHUTTERSTOCK FOTO PR

Warum fällt uns Veränderung so schwer?

Die meisten Menschen wachen morgens auf, denken über ihre Probleme, über To-do-Listen und über sich selbst nach. Dabei fangen sie an, sich in bestimmten Emotionen zu verankern, und bestätigen so immer wieder ihre Persönlichkeit. Und weil Emotionen die Endprodukte vergangener Erfahrungen sind, verankern wir uns chemisch in der Vergangenheit. Wir denken neurologisch innerhalb jener Schaltkreise unseres Gehirns, die mit der Vergangenheit verbunden sind. Und leben emotional und chemisch innerhalb der Begrenzungen all jener Erfahrungen, die wir bisher gesammelt haben. Unser Seinszustand wird somit von der Vergangenheit definiert. Veränderungen erzeugen daher Widerstand.

Wie gelingt der Schritt in die Zukunft?

Wir müssen uns buchstäblich in jemand anderen verwandeln. Wenn du dein Gehirn dazu bringst, anders zu funktionieren, dann veränderst du auch deinen Geist, denn der Geist ist das Gehirn in Aktion. Die Zutat, die du für diesen Prozess brauchst, ist Wissen. Jedes Mal, wenn du etwas Neues lernst, baust du im Gehirn eine neue synaptische Verbindung auf. Erinnern bedeutet, diese Verbindungen zu pflegen und aufrechtzuerhalten. Indem du das Gelernte überdenkst, aktivierst du dein Gehirn auf innovative, andere Weise, und dadurch veränderst du deinen Geist.

Wie aktivieren wir unsere Schöpferkraft?

Indem wir jeden Morgen meditieren. Je mehr wir darüber nachdenken und uns vorstellen, wie es wäre, Dinge zu haben oder bestimmte Situationen zu erleben, desto mehr Bilder werden in unserem Gehirn erzeugt, die zeigen, wie unser Leben aussehen könnte. Wir erträumen unsere Zukunft. Diese kreativen Prozesse entzünden wahre neuronale Feuerwerke im Gehirn.

Wie integriere ich Meditation in meinen stressigen Alltag?

Indem du früher aufstehst. Und wenn du müde bist, dann geh eben früher ins Bett. Mir ist es wichtig, meinen Tag mit dem Göttlichen zu starten. Ich bin zwar sehr beschäftigt, aber wenn ich mir keine Zeit für mich selbst nehme, dann bestimmt mein Umfeld, wie ich mich fühle und was ich denke. Und das will ich nicht. Das Wort Meditation bedeutet übrigens wörtlich: vertraut werden mit etwas. Du wirst vertraut mit deinen unbewussten Gedanken, Verhaltensweisen und Emotionen bzw. machst sie dir ver