Erhöhte Gegenwärtigkeit ist erforderlich, wenn bestimmte Umstände stark emotional aufgeladene Reaktionen bei dir auslösen, etwa, weil dein Selbstbild bedroht ist, wenn dir eine Herausforderung in deinem Leben Angst einflößt oder scheinbar alles schiefgeht. Oder wenn ein emotionales Problem aus deiner Vergangenheit hochkommt. In solchen Situationen handelst du oft nur noch „unbewusst“. Du wirst so von deiner Reaktion und deinen Emotionen vereinnahmt, dass du mit ihnen eins wirst. Du agierst sie aus. Du rechtfertigst dich, setzt den anderen ins Unrecht, greifst an, verteidigst dich … Nur dass gar nicht du selbst aktiv wirst, sondern dein Reaktionsmuster, dein Denken in seinem gewohnten Überlebensmodus.
Deine Identifikation mit dem Verstand bestärkt ihn, die Beobachtung des Verstandes schwächt ihn und eröffnet die Zeitlosigkeit. Die Energie, die dem Verstand entzogen wird, verwandelt sich in Präsenz. Sobald du fühlen kannst, was es heißt, präsent zu sein, fällt es dir leichter, aus der Zeitdimension auszusteigen, wenn du nicht gerade Zeit für praktische Aufgaben brauchst, und tiefer in das Jetzt einzutauchen. Falls erforderlich, beziehe Stellung, statt dich zu beklagen. Denn sonst machst du dich zum Opfer. Verändere die Situation, indem du handelst und, wenn nötig oder möglich, die Dinge beim Namen nennst. Lass dann die Situation hinter dir oder akzeptiere sie. Beobachte, wie deine Urteile, dein Widerstand gegen das, was ist, und dein Leugnen des Jetzt zu Unzufriedenheit und den vielfältigsten Spannungen führen. Jegliche Negativität wird durch Ablehnung der Gegenwart verursacht. Unbehagen, Besorgnis, Anspannung, Stress und Sorgen – alle Arten von Angst entstehen durch ein Übermaß an Zukunft und zu wenig Gegenwart.
Jede Form von Negativität ist Widerstand. Indem du vollkommen gegenwärtig bist, kannst du die Negativität daran hindern, aufzutauchen. Gegenwart ist die Wirklichkeit, die alle Illusionen von Vergangenheit und Zukunft auflöst. Bleibe aufmerksam, b
