Ratgeber
Fröstel-Gefahr in der Übergangszeit!
VORSICHT, LIMIT! So beschweren Sie sich richtig
„Mängel in oder an der Wohnung müssen Vermieter sofort abstellen“, sagt Dr. Jutta Hartmann vom Mieterbund. Eine Frist müssen Mieter dafür nicht einräumen. Sie dürfen ihre Miete anteilig mindern, bis der Mangel beseitigt ist: „Fällt bei kalten Temperaturen die Heizung total aus, sind sogar bis zu 100 Prozent Mietminderung erlaubt.“ Bleiben einzelne Räume kalt, sind Kürzungen von rund 15 Prozent okay. Kürzt man allerdings zu viel, könnte das als Mietrückstand gewertet werden. Und im Extremfall zur fristlosen Kündigung führen, falls man unberechtigt (!) mit der Zahlung von zwei Monatsmieten in Verzug ist. Gleiches gilt für wiederholte Mietschulden. Deshalb: Miete nur so weit mindern, wie es Gerichte als angemessen sehen.
Draußen leuchten die Osterglocken, drinnen herrscht Kühlschranktemperatur: Fast jeder kennt das aus der Übergangszeit, wenn die Heizungen plötzlich gedrosselt oder ausgeschaltet werden. „In der Sonne ist’s doch schön warm“, meinen manche Vermieter. Mag sein. „Doch Mieter haben zu jeder Zeit das Recht auf eine warme Wohnung“, betont Dr. Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund.
RECHT AUF WÄRME
▸ TEMPERATUR-LIMITS „Wie warm es werden muss, regeln keine Gesetze, sondern Einzel-Urteile“, weiß die Mietrechtsexpertin. „In Wohnräumen müssen untertags in der Regel 20 bis 22 Grad möglich sein, nachts aber immer noch mindestens 17 bis 18 Grad.“
▸ HEIZPERIODE Ohne eine wärmende Heizung lassen sich solche Wohlfühltemperaturen in der Wohnung derzeit aber kaum erzielen. Deshalb gilt, so Dr. Hartmann: „Die Heizperiode läuft von Anfang Oktober bis mindestens Ende April, bei Bedarf sogar noch länger.“
MIETE MINDERN
▸ UNWIRKSAME KLAUSELN Und sollten selbst danach Frösteltemperaturen herrschen, muss der Vermieter auch dann eine warme Wohnung garantieren. Vereinbarungen in manchen Mietverträgen, die eine Heizpf licht zeitlich einschränken oder nur eine Mindesttemperatur von 18 Grad
