Neuer Blick auf die Märkte

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RISIKEN

Neben der Sorge um einen Flächenbrand in Nahost belastet nun auch die Kehrtwende der US-Notenbank bei der Zinspolitik die Börsen von Andreas Pilmes

Fed-Chef Jerome Powell: Hebt er den Leitzins an, statt ihn zu senken?
Fotos: Graeme Sloan/Sipa USA/picture alliance/dpa, Swen Pfoertner/picture alliance/dpa

Das war es dann erst mal mit dem Höhenflug des DAX – gebremst wurde er von iranischen Drohnen und Raketen. Am Tag nach der Attacke auf Israel ignorierte der deutsche Leitindex den Angriff zwar noch, doch inzwischen lastet die Furcht vor einer Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und dem Mullah-Regime in Teheran auf den Weltbörsen. Die Sorge vor einem Flächenbrand im Nahen Osten ist wieder da.

Eskaliert der Konflikt, könnte das fatale Auswirkungen auf den Ölpreis und damit die Weltwirtschaft haben. Erinnerungen an den Jom-Kippur-Krieg 1973 werden wach. Damals verhängten die arabischen Ölexporteure ein Embargo gegen israelfreundliche Staaten. Die Folge war eine der schwersten Wirtschaftskrisen nach dem Zweiten Weltkrieg mit hoher Inflation, schwacher Konjunktur und schnell ansteigender Arbeitslosigkeit. Bislang hat sich der iranische Angriff, der schließlich nicht überraschend kam, jedoch nicht im Ölpreis niedergeschlagen. In den vergangenen sieben Tagen ist er für Brent-Öl, die Referenzsorte am Weltmarkt, sogar leicht gesunken. Experten verweisen darauf, dass kein Staat in der Region tatsächlich Interesse an einer Ausweitung des Konflikts hat. Der DAX hält sich zwar wacker und konnte nach dem Kursrutsch am Dienstag wieder leicht zulegen, doch nichts mag man an den Börsen weniger als Unsicherheit. Und die beherrscht derzeit die Lage. „Solange unklar ist, ob der Konflikt zwischen Israel und dem Iran weiter eskalieren wird, wird das auch so bleiben“, sagt Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners.

Hartnäckige Inflation Doch es ist keineswegs nur der Nahe Osten allein, der Anlegern derzeit Kopfzerbrechen bereitet. Die Sorgen kommen auch aus einer ganz anderen Ecke – von der US-Notenbank Fed. Anders als in der Eurozone, wo die Teuerung im März auf 2,4 Prozent gesunken ist, hält sich die Inflation in den USA hartnäckig. Fed-Chef Jerome Powell vollzog deswegen die Kehrtwende: Zinssenkungen schob er bei einer Rede in Washington am Dienstag auf die lange Bank. Dabei hat

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