Tops und Flops National

3 min lesen

Gewinner und Verlierer an der Deutschen Börse – und was Anleger über ausgewählte Kurse wissen müssen

Woche vom 12.04. bis 18.04.2024

Prognose-Künstler

Fußball-EM und Olympia werfen ihre Schatten voraus: Adidas hat im ersten Quartal deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Die Erlöse legten um acht Prozent auf 5,5 Milliarden Euro zu. Allein der Verkauf von „Yeezys“ aus dem Bestand brachte 150 Millionen. Der Sportartikelkonzern erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr. Er erwartet nur ein Betriebsergebnis von 700 Millionen Euro, 200 Millionen mehr als bislang. 336 Millionen davon sind bereits eingefahren. Das neue Erfolgsrezept von Adidas für die Börse scheinen höchst vorsichtige Prognosen zu sein, die Stück für Stück erhöht werden. Die Aktie notiert jedenfalls auf dem höchsten Niveau seit zwei Jahren.

Luft nach oben

Mit einem Plus von 6,6 Prozent hat sich die Fresenius-Aktie zum Start in die Handelswoche gegen den negativen DAX-Trend gestellt. Grund dafür ist die Bekanntgabe der Einführung des Biosimilars Tyenne auf dem US-Markt. Dabei handelt es sich um ein Nachahmerprodukt gegen Autoimmunerkrankungen, das den patentgeschützten Antikörper Tocilizumab repliziert. Zusätzlich positiv kamen Signale des Managements am Markt an, denn der Konzern sprach wohl gegenüber Analysten von einem guten Jahresstart (Ergebnisse am 8. Mai). Dies legt die Vermutung für viele Experten nahe, dass bei den Jahreszielen noch Spielraum nach oben bestehen könnte.

VARTA

Blutbad

Der Absturz des Batterieherstellers Varta setzt sich ungebremst fort. Nach dem Einbruch um 40 Prozent am vergangenen Freitag büßte die Aktie weiter ein und ist der mit Abstand schwächste Wert im SDAX in diesem Jahr. Varta hatte eingestehen müssen, dass der eigene Sanierungsplan nicht mehr ausreicht und das Unternehmen auf weitere Zusagen seiner Geldgeber angewiesen ist. Unter Druck ist der Konzern vor allem durch billige chinesische Konkurrenz. Goldman Sachs setzte daraufhin die Bewertung aus, weil es keine Basis mehr für Rating, Kursziel und Gewinnprognosen gebe. Warburg Research kürzte das Kursziel von 15 auf acht Euro und rät zum Verkauf.

LUFTHANSA

Streik kostet 500 Mio.

Die Streiks bei der Lufthansa standen neben den Bahnstreiks in den vergangenen Monaten im Fokus und haben Kunden abgeschreckt. Nun zeigen sich die Folgen im Ergebnis des Konzerns, denn der Luftfahrtbetreiber musste in dieser Woche seine Gewinnprognose zusammenstreichen. Insgesamt haben die Ausfälle und die Abschreckung der Kunden den Konzern eine halbe Milliarde Euro an bereinigtem Ebit gekostet. Letztere Kennzahl dürfte für das Gesamtjahr deswegen nur bei 2,2 Milliarden Euro liegen.

Die Aktie sackte daraufhin um etwa zehn Prozent auf den tiefsten Stand seit Oktober 2022 ab. Analysten kürzten entsprechend die Kursziele.

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel