Fette Jagd auf starke Dividenden

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DIVIDENDEN Die regelmäßigen Ausschüttungen von Unternehmen sorgen bei Anlegern für attraktives Zusatzeinkommen. Für die Auswahl geeigneter Titel reicht eine hohe Dividendenrendite aber nicht aus

Auch wenn die Aktien mal nicht so stark laufen, bringen Dividenden regelmäßige Einnahmen für Anleger
Fotos: MissTuni/iStock, JoyImage/iStock

Es ist der Traum vieler Privatanleger: Dividendenaktien kaufen und von den regelmäßigen Ausschüttungen leben oder zumindest verlässlich passives Einkommen kassieren.

Passenderweise zeigen sich die Unternehmen in diesem Jahr erneut in Spendierlaune. Es winken wieder Rekordausschüttungen: Nach Schätzung der Dekabank könnten allein die 40 DAX-Konzerne in diesem Jahr 54,6 Milliarden Euro an ihre Anteilseigner ausschütten. Damit würde das Vorjahr um 1,6 Milliarden Euro übertroffen, obwohl beispielsweise Linde als Schwergewicht nicht mehr im deutschen Leitindex vertreten ist.

Um ein regelmäßiges, verlässliches Einkommen zu erzielen, reicht es aber nicht unbedingt aus, einfach die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite zu kaufen. Auch wenn diese verlockend sind, sollten langfristig orientierte Anleger auf weitere Faktoren schauen.

Probleme lassen sich an einzelnen Titeln festmachen. Ein Beispiel ist Bayer: Ausgehend von der letztjährigen Ausschüttung hätte die Dividendenrendite in diesem Jahr auf einem äußerst attraktiven Niveau von rund neun Prozent gelegen. Diese käme aber auch dadurch zustande, dass die Papiere in den vergangenen zwölf Monaten mehr als die Hälfte ihres Wertes einge- büßt haben. Bei solchen Titeln winken zwar optisch hohe Dividendenrenditen, diese sind anges icht s potenziell deutlicher Kursverluste dann aber nur ein schwacher Trost.

Am Fall Bayer lässt sich auch ein weiteres Kriterium verdeutlichen: Kann sich das Unternehmen die Dividende überhaupt leisten? Dabei lohnt der Blick auf die Ausschüttungsquote. Diese gibt an, welchen Anteil des Gewinns die Unternehmen ausschütten. Ist diese zu hoch, kann ein unerwarteter Gewinnrückgang die sicher geglaubte Zahlung gefährden oder es fehlt am Ende Geld, zum Beispiel für Investitionen des Unternehmens. Ist die Quote moderat, gibt es auch mehr Spielraum für künftige Dividendensteigerungen. Bei Bayer sorgte die schwächere Geschäftsentwicklung dafür, dass der Agrar- und Chemiekonzern die Ausschüttung zuletzt von 2,40 Euro auf elf Cent je Papier zusammengestrichen hat.

Beim Blick auf die höchsten Dividenden in Deutschland fällt die DWS auf. Die Fondstochter der Deutschen Bank kommt auf eine enorme Dividendenrendite. Dafür sorgt jedoch eine Sonderausschüttung des Unternehmens. Neben der regulären Dividende von 2,10 Euro gibt es eine Sonderzahlung von vier Euro je Anteilschein. Die Ausschüttungsquote ist damit kurzfristig alarmierend hoch. Solche Ausschüttungen sind erst mal attrakti

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