TECHAKTIEN Der einzige Begriff, der Anleger im vergangenen Jahr noch mehr in Aufruhr versetzte als künstliche Intelligenz (KI), war „Magnificent Seven“. Doch 2024 zeigen einige der Überflieger zum Teil deutliche Ermüdungserscheinungen
Auf einem alten Plakat zum Westernklassiker „Die glorreichen Sieben“ (engl. „The Magnificent Seven“) aus dem Jahr 1960 heißt es: Sie waren sieben … sie kämpften wie siebenhundert! Insofern war der Sammelbegriff der Magnificent Seven für die Aktien von Apple, Amazon, Alphabet, Meta Platforms, Microsoft, Nvidia und Tesla durchaus passend, immerhin waren es ebendiese sieben Techwerte, die im vergangenen Jahr große Teile der Performance von Indizes wie dem S &P 500 lieferten.
Dieses Bild hat sich 2024 jedoch gewandelt. Seit Jahresbeginn haben die Papiere von Tesla in Frankfurt mehr als ein Drittel an Wert verloren. Bei der Apple-Aktie sind es rund elf Prozent, und die Google-Mutter Alphabet kommt auf ein Miniplus von knapp zwei Prozent. Im Vergleich dazu wirkt der zehnprozentige Aufschlag bei den Papieren von Microsoft zwar erfreulich, allerdings haben beispielsweise der DAX, der Nasdaq 100 und der marktbreite S &P 500 mit sieben bis acht Prozent nur geringfügig schlechter abgeliefert. Die Magnificent Seven sind aktuell auf die „Tremendous Three“ (dt. enormen Drei) bestehend aus Amazon (YTD plus 20 Prozent), Meta Platforms (plus 43 Prozent) und dem Highflyer Nvidia (82 Prozent) zusammengeschrumpft.
Nvidia: günstiger als 2022
Obwohl der Chipkonzern Ende vergangener Woche bei 974,00 Dollar ein neues Allzeithoch markiert hatte, lautet das Urteil der Analysten mit überwältigender Mehrheit „Kaufen“. Insgesamt 60 der 67 von Bloomberg befragten Analysten haben für Nvidia ein „Buy“-Rating vergeben, die verbleibenden sieben sehen in der Aktie aktuell eine Halteposition, zum Verkauf rät kein einziger. Nach der starken Performance der vergangenen Monate ist das Konsenskursziel von 909,65 Dollar bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe jedoch nur mehr knapp zwei Prozent entfernt.
Gleichzeitig muss der Höhenflug, der seinen Ursprung mit der Markteinführung von ChatGPT im November 2022 seinen Anfang nahm, noch nicht zu Ende sein. Allein die großen Techkonzerne haben angekündigt, in den nächsten Jahren mehrere Hunderttausend Nvidia-Chips bestellen zu wollen. Vivek Arya, Analyst bei der Bank of America, schreibt in einer am Mittwoch vorliegenden Studie, dass auch das Bewertungsmultiple noch Luft nach oben lässt. Aktuell werde die Aktie mit dem 37-Fachen ihres voraussichtlichen Gewinns gehandelt, wogegen es im November 2022 das 44-Fache war.
Zuckerbergs Datenschatz
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