Aufwärts
Die Lufthansa hat es derzeit nicht leicht: Lieferprobleme bei den Flugzeugherstellern gefährden die Wachstumsziele, Tarifkonflikte lähmen das Unternehmen, ganz abgesehen vom ramponierten Image der Kernmarke Lufthansa, das Kunden zunehmend abschreckt. Mittendrin trennt sich Lufthansa jetzt auch noch von vier Vorständen. Vor allem der abrupte Abgang des am Kapitalmarkt respektierten Finanzchefs Remco Steenbergen kam an der Börse gar nicht gut an. In dem ganzen Wirrwarr ist allerdings ein geradezu genialer personeller Schachzug fast untergegangen: die Berufung der früheren Airbus-Managerin Grazia Vittadini als Technikvorstand der Airline. Die gebürtige Mailänderin ist nicht nur in der Branche und vor allem bei den Flugzeugherstellern bestens vernetzt, sondern bringt auch das nötige technische Know-how mit. Ab Juli übernimmt Vittadini bei der Lufthansa das Vorstandsressort Technik und IT, das noch um das Thema Nachhaltigkeit erweitert wird. Einen solchen Zuschnitt hatte es bislang nicht gegeben. Nach ihrem Luft- und Raumfahrtstudium in Mailand startete Vittadini ihre Karriere 2002 bei Airbus in Deutschland. Sie war unter anderem an der Entwicklung des A380 beteiligt. Außerdem war sie in Hamburg Leiterin der Struktur- und Belastungstests bei der Musterzulassung des A350-Langstreckenjets. 2018 stieg sie zur Technologiechefin des Airbus-Gesamtkonzerns auf. Die Ingenieurin gehört der französischen Ehrenlegion an. „Flugzeuge gehören zu den komplexesten Produkten“, beschrieb sie einmal ihre Faszination. Damit ist sie für die Lufthansa, die zu den komplexesten Airlines gehört, bestens gerüstet.
Abwärts
Der frühere österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz ist vom Landgericht Wien wegen Falschaussage zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. In dem Verfahren ging es um die Berufung eines Vorstands der Staatsholding Öbag. Kurz soll aktiv dafür gesorgt haben, dass sein früherer Vertrauter Thomas Schmid den Posten bekommt,
