Firmenjäger auf der Lauer

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IM VISIER Nach dem Übernahmeangebot von Novartis an Morphosys könnten weitere deutsche Konzerne auf die Kaufliste großer Investoren geraten

Fotos: deliormanli/iStock, Wolfram Schroll/Klöckner & Co, SGL Carbon, LPKF Laser & Electronics

Es ist der erste große Deal des Jahres: Der Pharmariese Novartis will das bayerische Biotechunternehmen Morphosys übernehmen. Den Aktionären bieten die Schweizer 68 Euro je Aktie. Dies entspricht den Angaben zufolge einem Aufschlag von 94 Prozent auf den gewichteten Durchschnittskurs des vergangenen Monats vor dem 25. Januar 2024. Beim Zwischentief im November 2023 war die Notiz bis auf 15 Euro gefallen.

Der Fall Morphosys könnte nur der Anfang sein. Vor allem im Small- und Mid-Cap-Bereich gibt es in Deutschland einige Unternehmen, die sowohl bei Private-Equity-Gesellschaften als auch bei strategischen Investoren schon bald in den Fokus rücken könnten. Viele von ihnen könnten das aktuell ermäßigte Niveau im Nebenwertesektor nutzen, um zuzugreifen. €uro am Sonntag hat Firmen herausgefiltert, die aufgrund spezifischer Faktoren auf die Kaufliste der Investoren rücken könnten.

Zum Beispiel LPKF Laser. Der Spezialist für Lasersysteme entwickelt Technologien, die für eine vielversprechende Zukunft stehen, jedoch noch nicht so weit fortgeschritten sind, dass sie sich jetzt schon in Zahlen messen ließen. Für die Halbleiterindustrie etwa arbei tet das Unternehmen an einem speziellen Verfahren namens Laser Induced Deep Etching, mit dem es möglich ist, dünnes Glas schnell, präzise und ohne Beschädigung zu bearbeiten. Damit ist das sogenannte LIDE-Verfahren eine Grundlagentechnologie für die Fertigung etwa von Mikrochips, Displays oder Sensoren und könnte künftig siliziumbasierten Halbleitern Paroli bieten.

Führende Chipkonzerne wie Intel haben angekündigt, dass sie künftig Glassubstrate verwenden wollen. Vor allem bei hochwertigen Chips, wie sie für künstliche Intelligenz gebraucht werden, sollen sie Anwendung finden. Für Private-Equity-Investoren ist es besonders in Frühphasen interessant, in ein Unternehmen zu investieren. Aktuell gibt es bei LDKF keinen Aktionär, der große Anteile hält. Und die Chancen der Technologie sind noch nicht im Aktienkurs eingepreist.

Eigentlich ist der Wert von SGL Carbon deutlich höher, als der Kurszettel dies ausweist. Letztlich notiert die Aktie gerade so tief, weil das Geschäft mit Carbonfasern für Offshore-Windräder tief in den roten Zahlen steckt. Die Produktion musste im vergangenen Herbst teilweise stark gedrosselt werden. Analysten gehen allerdings davon aus, dass der Trend eher kurzfristiger Natur ist.

29 Prozent hält Susanne Klattens Beteiligungsgesellschaft Skion an SGL Carbon.

Auch bei SGL Carbon gibt es berechtigte Übernahmespekulationen. Die Misstöne im Windgeschäft gleicht das Segment Graphite Solutions aus: Ru

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