Die Welt lechzt nach Flüssiggas

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LNG Die Nachfrage ist hoch, die Kapazitäten steigen. Bis 2030 könnten 300 Millionen Tonnen mehr LNG geliefert werden. Davon profitieren vor allem US-Firmen, auch wenn die Regierung den Bau neuer Anlagen erst mal gestoppt hat

Flüssiggastanker von Cheniere: Der Konzern ist der größte LNG-Exporteur der USA
Fotos: Mark Felix/Bloomberg

migen Zustand um das 600-Fache. So lässt sich der fossile Energieträger mit speziellen Tankern in großen Mengen und über weite Strecken verschiffen. An LNG-Terminals wird er wieder zu Gas und in die üblichen Rohrsysteme geleitet.

Derzeit drei Prozent des globalen Energiebedarfs deckt nach Schätzungen von Cheniere Energy, Amerikas größtem Exporteur, der tiefgekühlte Rohstoff. Die größte Abnehmerregion ist nicht Europa, sondern Asien (siehe Grafik links). Die Abhängigkeit ist hoch. Würden LNG-Tanker Länder wie Vietnam, Pakistan oder Bangladesch nicht regelmäßig beliefern, hätten alle Unternehmen, die dort fertigen lassen, umgehend Probleme.

70 Prozent mehr Kapazität

Der Ausbau der Infrastruktur für LNG schreitet weltweit voran. Allein mit den bereits genehmigten Projekten werden die globalen Exportkapazitäten nach Schätzungen des US-Börsendiensts Bloomberg während der nächsten sechs Jahre um mehr als 200 Millionen Tonnen zulegen. Kommen Terminals, die ge-

Deutschlands Gasspeicher sind derzeit zu etwa 72 Prozent gefüllt. Das ist deutlich mehr als in den Jahren 2017 bis 2021. Selbst wenn dieser Winter noch einmal ein solcher werden sollte – frieren muss hierzulande niemand. Das gilt auch für den Rest Europas.

Bei allem Genörgel über die Bundesregierung: Das Dilemma der Abhängigkeit von russischem Gas und den Launen Wladimir Putins hat sie schnell gelöst – mittels Flüssiggas. Die Versorgung mit LNG läuft, und der aktuelle Preis ist erstaunlich niedrig.

Für Lieferkontrakte pro Megawattstunde (MWh) ist er auf unter 30 Euro gesunken.

Vor gut einem Jahr hatten die Sorgen vor Blackouts die Preise zeitweise deutlich über 100, in der Spitze sogar auf 350 Euro getrieben. Von dieser Nervosität ist im Markt nichts mehr zu spüren.

Europas Unabhängigkeitserklärung von russischen Öl- und Gaslieferungen schiebt den weltweiten Ausbau der Förderung und Infrastruktur für LNG merklich an. Bei minus 160 Grad verflüssigt, schrumpft das Volumen von Erdgas im Vergleich zum gasförplant, aber noch nicht genehmigt sind, dazu, wären es über 300 Millionen Tonnen zusätzlich, hat Amerikas Ölund Gaszulieferkonzern Baker Hughes errechnet.

Im Vergleich zu den aktuellen Kapazitäten ist das ein Plus von 70 Prozent. Für die ersten mehrere Hundert Millionen Tonnen LNG-Exportvolumen waren 60 Jahre nötig, nun reichen dafür sechs, fasst Bloomberg zusammen.

Die größten Exporteure sind das Emirat Katar und die USA. Vor allem dank der

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