Meckern verboten

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UHR-ZEIGER Unser Experte* meint: Der deutsche Finanzminister kann einen Beleg seines Gespürs für ein solides Investment sozusagen aus dem Ärmel schütteln

Was trägt dieser Mann? Natürlich, wie es sich für einen Finanzminister aus den Reihen der FDP gehört, eine Rolex. Das passt zu ihm genauso wie sein Porsche 911 oder die Hochzeitsfeier im Sansibar auf Sylt.

Nächste Frage: Darf er als in der Öffentlichkeit stehender Politiker eine Rolex tragen? Selbstverständlich. Jemand, der verdient, was Christian Lindner offiziell verdient und sich eine solche Uhr leisten kann, sollte sich solche Fragen nicht stellen lassen müssen. Außerdem ist Lindner im Rolex-Universum eher bescheiden unterwegs, jede Submariner oder GMT wäre teurer.

Er könnte auch einen IWC Flieger-Chronografen tragen oder eine Omega Speedmaster, also Uhren, mit denen man sich keine blöden Sprüche einfängt, nichts Goldenes, nichts aus Platin, sondern eher im sportlichen Bereich. Eine Uhr für 25 000 Euro fände ich auch ungeschickt. Aber was soll man über eine Stahluhr meckern?

Die Oyster Perpetual Milgauss, ursprünglich für Wissenschaftler des CERN entwickelt und gegen magnetische Störfelder bis zu 1000 Gauß gerüstet, verschwand vor einem Jahr aus dem Rolex-Katalog. Seitdem ist sie noch gefragter.

Lindner hat seine Milgauss frühestens 2007, dem Jahr der Wiedereinführung dieses Modells erworben (und musste dafür – als prominenter Politiker und potenzieller Multiplikator – vermutlich nicht, wie normalsterbliche Nicht-Rolex-Kunden, lange anstehen). Und wir gehen mal vertrauensvoll davon aus, dass er den Listenpreis gezahlt hat, damals um die 850

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