Aufwärts
UBS-Chef Sergio Ermotti hat eine beeindruckende, fast beängstigende Zwischenbilanz vorgelegt. Die Notübernahme der Rivalin Credit Suisse hat dem größten Schweizer Geldhaus im vergangenen Jahr nicht nur einen Rekordgewinn von 29 (Vorjahr: 7,9) Milliarden Dollar beschert. Die UBS hat sich mit der Übernahme auch als größter weltweit tätiger Vermögensverwalter weiter verstärkt. Analysten sehen in dem Institut nun die einzige europäische Bank mit einem globalen Top-Ranking in einem Kernbankenbereich. 3,8 Billionen Dollar Vermögen verwaltete die Bank Ende 2023 im Geschäft mit Reichen und Superreichen. Bis 2028 soll die Fünf-Billionen-Dollar-Marke erreicht sein – das entspricht dem Bruttoinlandsprodukt von Ländern wie Deutschland oder Japan.
Die UBS-Aktie wiederum stieg seit dem „Jahrhundert-Deal“ um über 50 Prozent, deutlich stärker als der europäische Bankenindex. Doch Ermotti hat erst die Phase eins der Credit-Suisse-Integration abgeschlossen. Dass der Weg noch steinig werden könnte, zeigt die Kursreaktion von minus fünf Prozent nach den Zahlen, trotz höherer Dividende und angehobener Finanzziele. Jetzt muss der Top-Banker bei den Kostensenkungen aufs Tempo drücken. Das Ziel von bislang zehn Milliarden Dollar Einsparungen hob Ermotti bereits auf 13 Milliarden an. Die Hälfte soll auf Personalkosten entfallen. Den Stellenabbau beziffert die Bank nicht. Analysten rechnen mit Zehntausenden von Jobs. Klar wird aber auch, dass die Schweiz mit der neuen UBS nun ein enormes Klumpenrisiko im Land hat. Noch eine Schieflage können sich die Eidgenossen wohl kaum leisten.
Abwärts
Der überraschende Rücktritt der türkischen Notenbankchefin Hafize Gaye Erkan hat neue Sorgen über die wirtschaftliche Lage im Land am Bosporus geschürt. Nach nur acht Monaten im Amt hatte die 44-Jährige am Wochenende ihren Abschied erklärt und mit Angst um die Sicherhei
