Triumvirat – die Herrscher im KI-Reich

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KÜNSTLICHE INTELLIGENZ Die rasanten Fortschritte des Sektors wären ohne die Cloud-Power der Hyperscaler Google, Amazon und Microsoft kaum möglich. Doch deren Aktivitäten und Interessen rufen inzwischen auch die Aufsichtsbehörden auf den Plan

Microsoft-CEO Satya Nadella, Alphabet-Chef Sundar Pichai und Andy Jassy, CEO von Amazon, (v. l.) sind dank der Cloud-Services ihrer Unternehmen die wohl mächtigsten Männer im Bereich künstliche Intelligenz
Foto: Michela Lietti/Midjourney

Das Erkennen von Mustern ist eine der Grundlagen von künstlicher Intelligenz. Mit Blick auf die Köpfe hinter den führenden – oder besser gesagt am besten finanzierten – Unternehmen in diesem Bereich fällt ein solches Muster auf: Sie sind durch die Bank zwischen Anfang 30 und Anfang 40. Dario und Daniela Amodei, CEO und President des mit 18,4 Milliarden Dollar bewerteten KI-Start-ups Anthropic, sind 40 beziehungsweise 36 Jahre alt. OpenAI-Chef Sam Altman, der allein bei Microsoft knapp 13 Milliarden Dollar eingesammelt hat, ist 38 Jahre alt. Seit Ende Januar sorgt nun auch eine 34-Jährige für einigen Wirbel in der Branche. Lina Khan tut dies jedoch anders, als es einigen lieb ist. Die Vorsitzende der Federal Trade Commission (FTC) hat eine Untersuchung zu den Investitionen und Partnerschaften im Bereich generative KI eingeleitet. Im Fokus der obersten US-Wettbewerbshüterin stehen die Techriesen Alphabet, Amazon und Microsoft und deren Verbindungen zu Anthropic und OpenAI.

Die drei Big-Techs haben sich in den letzten Jahren zu den wichtigsten Investoren des Bereichs aufgeschwungen. Allein im vergangenen Jahr stammten zwei Drittel der in KI-Start-ups investierten 27 Milliarden Dollar aus den Taschen von Amazon, Google und Microsoft, wie der Datendienstleister Pitchbook ermittelt hat. Dabei verzerren natürlich die Multi-Milliarden-Investments in die beiden Highflyer das Bild.

Mehr als reines Kapital

Während sich die FTC insbesondere für den Einfluss beziehungsweise den Zugang zu neuen Technologien interessiert, die die Techgiganten über ihre Beteiligung erhalten, und in welcher Form dadurch Innovationen und der Aufbau neuer Unternehmen unter Umständen gehemmt werden, sind für Anleger ganz bestimmte Vereinbarungen spannend. Häufig verpflichten sich die KI-Start-ups nämlich, in einem gewissen Umfang die Cloud-Services von Google, Microsoft oder Amazon zu nutzen.

Diese Cash-for-Computing-Strukturen sind keinesfalls neu, doch im Falle der großen KI-Investments haben sie neue Dimensionen erreicht. Exklusivvereinbarungen wie die von OpenAI, die ausschließlich die Microsoft-Cloud nutzen und dafür jährlich Milliardenbeträge bezahlen, sind zwar selten, doch auch Deals, wie sie beispielsweise Amazon und Google mit Anthropic ausgehandelt haben, gehen in die Milliarden. So hat sich das Start-up verpflic

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