Gewinner und Verlierer der internationalen Börsen - und was Anleger über ausgewählte Kurse wissen müssen.
Woche vom 26.01. bis 01.02.2024
Rebound nach Attacke
Zur Zielscheibe eines Shortsellers wurden kürzlich die Aktien des spanischen Pharmakonzerns. Gotham City Research beschuldigte Grifols, in seinen Finanzberichten die Angaben zur Verschuldung sowie den Gewinn manipuliert zu haben. Die Nettofinanzschulden beliefen sich zuletzt auf 9,5 Milliarden Euro, sollen aber laut Gotham City fast doppelt so hoch sein. Die Aktie stürzte daraufhin an der Börse von Madrid um über 40 Prozent ab. Der Hersteller von Blutplasma-Medikamenten bestreitet die Vorwürfe und hat inzwischen Klage gegen den Shortseller eingereicht. Die Aktie erholte sich zuletzt etwas, doch das Vertrauen der Anleger dürfte beschädigt sein.
Grifols in €
Erwartung übertroffen
Trotz Umsatz- und Gewinnrückgang legte die Aktie des Fertigungsdienstleisters Sanmina an nur einem Tag 26 Prozent zu. Das Unternehmen, das primär Beleuchtungssysteme, Sensoren in Autos und Satellitenkommunikationstechnologie entwirft und baut, überzeugte mit seinem positiven Ausblick die Anleger. Konkret stellt das Unternehmen 1,825 bis 1,925 Milliarden US-Dollar an Umsatz im laufenden Quartal in Aussicht – Analysten hatten mit 1,8 Milliarden US-Dollar gerechnet. Besonders überraschend: Der Gewinn je Aktie soll bei 1,20 bis 1,30 US-Dollar liegen – Experten hatten im Vorfeld 1,02 US-Dollar geschätzt. Die Aktie schoss auf den höchsten Stand seit 20 Jahren.
Sanmina in €
Übernahme abgesagt
Es sollte ein 1,7-Milliarden-Dollar-Deal werden. Zu Wochenbeginn meldete Amazon jedoch, dass die Übernahme von iRobot aufgegeben wird. Hintergrund sind kartellrechtliche Bedenken von Behörden in der EU und den USA. Diese Entwicklung hatte sich abgezeichnet. €uro am Sonntag hatte bereits in Ausgabe 03/2024 im Update getitelt: „Diese Übernahme wird wohl nichts.“ Problematisch sei das gegebenenfalls für iRobot: „Ohne die Übernahme stünde das Unternehmen vor einer sehr ungewissen Zukunft.“ Tatsächlich hat iRobot inzwischen die Entlassung von einem Drittel aller Mitarbeiter verkündet. Der Aktienkurs steht weiter massiv unter Druck.
iRobot in €
Ausgeträumt
Seit Juni 2021 hat Philips Ärger mit seinen Beatmungsgeräten. Damals mussten Millionen Geräte wegen des verwendeten Dämmschaumstoffs zurückgerufen werden, der im Verdacht steht, im Lauf der Zeit giftig zu werden. Die Niederländer zahlten 479 Millionen Dollar an US-Kläger. Weitere Verfahren stehen aber noch aus. Nun gibt es neue Probleme: Philips stoppte in den USA den Verkauf von Beatmungsgeräten zur Schlaftherapie, nachdem bei einigen Probleme wie Überhitzung aufgetreten waren. Dafür stellte der Konzern weitere 363 Millionen
