Rückkehr an den Bosporus

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ISHARES MSCI TURKEY ETF Die türkische Notenbank agiert frei von politischem Druck. Der Zinserhöhungszyklus scheint nun abgeschlossen zu sein. Noch dazu sind die Bewertungen günstig. Mit dem ETF nutzen mutige Investoren das Momentum in Istanbul

Der Finanzplatz Istanbul zählt weltweit zu den volatilsten. Steigen die Risiken, ziehen institutionelle Investoren schnell Mittel ab. Derzeit aber spricht viel für eine Kurserholung
Foto: imago images

Erhöhen Notenbanken den Leitzins, reagieren die Börsen meist negativ. Nicht so in Istanbul, dort ziehen die Kurse an. Institutionelle Investoren kehren an den Bosporus zurück beziehungsweise erhöhen den Einsatz. Aus zwei Gründen. Zum einen gibt es keine Alternative zur Eindämmung der Inflation. Die Teuerung ist im Vergleich zum Vorjahr auf 65 Prozent gestiegen, darunter leiden der Konsum und die Investitionen der Unternehmen. Zum anderen sehen Anleger in den Zinserhöhungen einen Beleg dafür, dass die seit Juni 2023 amtierende oberste Währungshüterin Hafize Gaye Erkan weitgehend frei von politischem Druck handeln kann.

Erkans Vorgänger mussten ihre Geldpolitik dagegen noch an den unorthodoxen Ökonomie-Vorstellungen des Staatspräsidenten orientieren. Ansonsten wurden sie entlassen. Recep Tayyip Erdogan vertrat lange Zeit die Auffassung, Zinssenkungen wären das beste Mittel zur Wiederherstellung von Preisstabilität. Seine Meinung scheint er geändert zu haben, jedenfalls übte er bislang keine Kritik am Kurs der Währungshüterin. Notenbankchefin Erkan hat in nur neun Monaten den Leitzins von 8,5 in acht Schritten auf zuletzt 45 Prozent angehoben. Dabei soll es erst einmal bleiben.

Der iShares MSCI Turkey ETF legte seit Jahresanfang elf Prozent zu. Sollten auch weiterhin keine politischen Einmischungen in die Notenbankpolitik erfolgen, verspreche das Momentum in Istanbul anzuhalten, meint Paul Greer von Fidelity International.

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