Andächtig in die Pedale treten

3 min lesen

Serie

Eine Meldung und ihre Geschichte

In Tholey startete der erste Fahrrad-Kreuzweg im Saarland / Vorbild Wuppertal

FOTO: MARION SCHMIDT / SCREENSHOT: SAARBRÜCKER ZEITUNG

Radfahren und beten – passt das zusammen? Der Gemeindereferent des Pastoralen Raums St. Wendel, Peter Holz, ist überzeugt: Na klar, sehr gut sogar! Und so initiiert er den ersten Fahrrad-Kreuzweg im Saarland.

Schon viele Jahre mache ich mir Gedanken, wie ich meine beiden großen Interessen zusammenführen kann“, sagt Peter Holz. Der Gemeindereferent des Pastoralen Raums St. Wendel und Bildungsreferent bei der Katholischen Erwachsenenbildung Saarbrücken beschäftigt sich seit seiner Jugend schon intensiv mit der Passion Christi. Außerdem ist er leidenschaftlicher Radfahrer. Die Idee des Fahrrad-Kreuzwegs ist dabei nicht neu. In Wuppertal etwa gibt es diese besondere Art, den Passionsweg Christi nachzuvollziehen, bereits seit etwa neun Jahren. „Dass wir das auch bei uns anbieten, ist eigentlich folgerichtig“, sagt Holz. Denn zum einen sei der Pastorale Raum, der die administrative Arbeit mehrerer Pfarreien bündelt, sehr weitläufig. Dazu kommt die gute Radinfrastruktur. Der Wendelinusweg, eine ehemalige Bahntrasse, verbindet die Pastoralen Räume Tholey und St. Wendel. „Da lag es zudem auf der Hand, dass wir hier kooperieren.“ Radfahren und Andacht haben viel gemeinsam, ist Peter Holz überzeugt. Beim Radfahren sei man sehr konzentriert unterwegs, müsse bei sich sein. „Mich selbst regt das Radfahren zudem zum intensiven Nachdenken an. Viele wichtige Entscheidungen treffe ich nach einer Radtour, die mir den Raum zum Nachdenken gibt“, sagt Holz. Das

Zufußgehen etwa ginge sehr viel intuitiver und automatischer vonstatten. Auch bei einer Andacht sei der Gläubige bei sich und konzentriert, eben andächtig. Dazu komme, dass das Radfahren in Gemeinschaft mehr Freude bringe als alleine. So sei es auch bei der Andacht und besonders bei der Auseinandersetzung mit dem Leidensweg von Jesus.

Die Wege innerhalb der Pastoralen Räume seien weit, das Fahrrad und die guten Radwege der Region seien ideal, diese Distanzen gemeinsam zu überbrücken. Und so sei er auf offene Ohren gestoßen, als er erstmals die Idee eines Fahrrad-Kreuzwegs geäußert habe.

Der Grundstein ist gelegt

Bei sehr wechselhaftem Wetter Mitte März haben sich schließlich 13 Gläubige an einem Parkplatz am Wendelinusweg in Tholey versammelt, um gemeinsam auf Tour zu gehen.

„Das klingt erst mal wenig. Ich persönlich aber empfinde es für das erste Mal als sehr gelungen“, so Holz. Zumal die Teilnehmer ganz bewusst zum Fahrrad-Kreuzweg gekommen sind. „Die meisten würde ich mit einem klassischen Kreuzweg in der Kirche nicht erreichen“, ist er sich sicher. Das zeige sich auch daran, dass die Mitfahrenden eben nicht die „üblichen Verdächtigen“ aus dem

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel