„Etwas, bei dem man seinen Gedanken freien Lauf lassen kann“

7 min lesen

Im Gespräch mit Schauspielerin und Stadt-Radfahrerin Amanda da Gloria

Den eigenen Gedanken Raum geben, sich zu entfalten – eine der stärksten Assoziationen, die das Radfahren bei der Münchner Schauspielerin Amanda da Gloria weckt. Im Interview mit Radfahren erklärt sie, warum ihr früheres Kung-Fu-Training beim Drehen von Actionszenen im Film hilfreich ist und warum sie vom Fahrradfahren in brasilianischen Großstädten eher absehen würde.

FOTO: JEANNE DEGRAA

Als Film- und Theaterschauspielerin hat Amanda da Gloria (35) bereits eine beachtliche Karriere erlebt. Noch während ihres Schauspielstudiums an der Folkwang Universität der Künste Essen/Bochum wurde sie mit einem Exzellenz-Stipendium ausgezeichnet, zudem in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Ihre Theaterschauspiel-Stationen führten sie vom Schauspielhaus Bochum über das Stadttheater Bremerhaven bis ans Münchner Residenztheater. Vor der Filmkamera stand sie erstmals 2014, gemeinsam mit Ulrich Tukur im Biopic „Grzimek“, in dem sie die Tochter des deutschen Tierfilmers und -schützers Bernhard Grzimek verkörperte. Später agierte die deutsch-brasilianisch-japanische Schauspielerin mehrere Jahre in der Rolle der Kriminalkommissarin Antonia Bischoff in der ZDF-Krimiserie „SOKO München“. Wie vielschichtig ihr schauspielerisches Können ist, zeigte Amanda da Gloria etwa im deutschen Kinofilm „Vera“ (2019). Ein Psychothriller, der sich mit dem ethisch kontroversen Thema Sterbehilfe auseinandersetzt. Da Gloria spielt die Hauptrolle der Vera, die Menschen diese Sterbehilfe gibt. Aktuell zu sehen ist sie in der zweiten Staffel der neu verfilmten Serie „Sisi“ (siehe: RTL+) als kämpferische Gräfin Emanuelle Andrássy und in der ARD-Krimireihe „Kommissar Dupin – Bretonische Nächte“ (ARD Mediathek).

Von klein an ist Amanda da Gloria in Bewegung, auch auf dem Rad.
FOTO: PRIVAT

Ein wichtiges persönliches Gegengewicht zu anspruchsvollen Rollen und Themen findet die Münchnerin, die als junge Erwachsene viele Jahre intensiv die asiatische Kampfkunst Kung-Fu trainierte, heute beim Eigenbau von Möbelstücken. „Das ist für mich ein Ausgleich zur Schauspielerei, die oft sehr abstrakt sein kann“, erklärt sie. Jenseits davon und des regelmäßigen Einsatzes ihres Fahrrads als Fortbewegungsmittel in der Stadt, hat Amanda da Gloria vor einigen Jahren das Zufußgehen schätzen gelernt: „Ich bin vor fünf Jahren den Jakobsweg gegangen, so etwa 40 Kilometer täglich. Ich hatte mich damals entschieden, als „Soko München“-Kommissarin aufzuhören und beruflich neue Wege zu gehen. Auf dem Jakobsweg hatte ich viel Zeit, das alles zu reflektieren. Meine beste Freundin war mit dabei und wir haben schnell gemerkt, dass wir sehr unterschiedliche Tempi haben. Es ist bekannt, dass deshalb unterwegs oft Pro

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel