„Man hatmirdas Leben zur Hölle gemacht!“

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Sammy war Opfer eines Kinderschänder-Rings. Als Zeugin brachte sie die Täter vor Gericht und deckte das Versagen der Behörden auf

DIE MUTIGE WHISTLEBLOWERIN

SAMMY WOODHOUSE (38)Sie wurde geschlagen, missbraucht und gedemütigt. Doch Sammy war so mutig, gegen ihre Peiniger auszusagen.
FOTOS: BBC

Es war einer der größten Kriminalfälle Großbritanniens: Der Rotherham-Grooming-Gang-Skandal! Zwischen 2008 und 2010 wurden dutzende Mädchen, vor allem aus Pflegeheimen, von einer Gruppe von Männern pakistanischer Herkunft immer und immer wieder vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen. Später kam raus: Die Polizei hatte früh Hinweise auf die schrecklichen Taten, ging ihnen aber nicht entschlossen nach. In CLOSER spricht das Opfer Sammy Woodhouse (heute 38) über ihr Schicksal.

Sammy war erst 15 Jahre alt, als sie schwanger wurde, nachdem sie vom Rädelsführer der berüchtigten Kindersex-Gang vergewaltigt worden war. Arshid Hussain (43) wurde 2016 vor Gericht gestellt und zu 35 Jahren Haft verurteilt, weil er neun Opfer mehrfach vergewaltigt hatte – einige waren erst 11 Jahre alt. Erst vergangenen Monat wurde ein vernichtender neuer Bericht veröffentlicht, der zeigt, wie die Polizei von Greater Manchester und der Stadtrat ihre Pflicht, Opfer zu schützen und Täter zu verfolgen, grob verletzt hat.

Der 173-seitige Report beschreibt den Missbrauch schockierend detailliert und beweist die Gleichgültigkeit mehrerer lokaler Behörden gegenüber der Notlage von Hunderten von Kindern. Zu den Ergebnissen gehörten Fälle, in denen glaubwürdige Beweise nicht untersucht wurden und Mädchen Pädophilen regelrecht ausgeliefert waren. Das Dokument identifiziert auch 96 Männer, die immer noch als Gefahr für Kinder eingestuft werden – die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein. „Dieser Bericht ist schwer zu ertragen“, erklärt Andy Burnham, Bürgermeister von Greater Manchester. „Ich habe die Polizei angewiesen, alles zu tun, um auch den letzten Täter ausfindig zu machen.“

Doch sein Aufruf zum Handeln wird für die Opfer nur ein schwacher Trost sein – und für Sammy weckt der Bericht schreckliche Erinnerungen an das, was sie erlitten hat. „Es ist wie ein Déjà-vu“, sagt sie. „Ich fühle mich direkt in den August 2013 zurückversetzt, als ich anfing, die Gangs in Rotherham und das, was ich durchgemacht hatte, zu entlarven. Ich wollte nur Gerechtigkeit und Veränderungen. Aber es hat sich nichts geändert. Wir schreiben das Jahr 2024, und die Menschen

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