»Deutschland spielt auf Halten.«

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»Deutschland spielt auf Halten.«

10. November 2025, Köln. Stephan Grünewald hat für das

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GALORE Interviews
»Wir übertreiben es in allem.«

24. Oktober 2025, Hamburg. Zwar sind es nur noch gut fünf Wochen bis zum Kinostart des neuen Stromberg-Films »Wieder alles wie immer«, eine Sichtungsmöglichkeit für Journalisten gab es zum Zeitpunkt des Interviews mit dem Hauptdarsteller aber noch nicht. So beschränken wir uns auf ein paar eher allgemeine Fragen zu Deutschlands erfolgreichstem Ekelpaket und greifen Christoph Maria Herbsts Anmerkung, bei dem Film handele es sich letztlich auch um ein eigenes Geschenk zu seinem bald anstehenden 60. Geburtstag, dankend auf: In einer knappen halben Stunde geht es um die Unterschiede zwischen Boomern und Vertretern der Gen Z sowie Dinge, die man gern noch vor einem so besonderen Datum erledigt haben möchte. Wobei der Schauspieler die Überzeugung bestätigt, dass man immer nur so alt ist, wie man sich fühlt – und erleichtert feststellt, dass sich das politisch häufig eingeforderte Prinzip von »Maß und Mitte« im Privatleben deutlich leichter umsetzen lässt.

GALORE Interviews
»Wir alle sind empathische Egoisten.«

7. November 2025, Berlin. Bereits eine Woche vor dem Interviewtermin geht es in der E-Mail-Kommunikation darum, wo das Gespräch mit Yasmine M’Barek stattfinden soll. Die Agentur schreibt: »Es möge gerne ein ästhetischer, cleaner Ort sein, nichts, was allzu sehr Berlin schreit.« Wohin also? Berlin-Mitte. Irgendwo zwischen den stuckverzierten Altbaufassaden rund um Linien- und Torstraße wird sich sicher ein solcher Ort finden. Am Tag des Interviews scheint die Sonne. Der Himmel ist hellblau. Die Fotos werden draußen gemacht, für das Gespräch geht es in ein etwas zu dunkles Journalistenbüro. Immerhin liegt dort eine Ausgabe des Buchs, um das sich dieses Interview drehen soll. Das Cover von »I feel you« erstrahlt in zartem Butteryellow – nicht zu beige und nicht zu gelb.

GALORE Interviews
»Mir geht diese übersteigerte Selbstbeobachtung auf die Nerven.«

30. September 2025, Hamburg. Ina Müller ist krank, sagt es nicht und verbirgt es gut. Eine Grippe sei es, eröffnet sie erst am Ende des Gesprächs in einem Loft an der Hamburger Außenalster. Aspirin und Nasenspray hatten ihr für eine Stunde den Kopf freigeblasen und sie reden lassen, als sei sie kerngesund. Ina Müller scheint zu funktionieren, wenn sie muss. Das brüllende Lachen, das man aus ihrem Kneipentalk kennt, ist genauso zu vernehmen wie die eine oder andere Provokation in Richtung ihres Gegenübers. Dass Deutschlands Werbefigur für Lebenslust aber zu guten Teilen eine Rolle ist, wird nicht nur an diesem Tag, sondern auch auf ihrem neuen Album »6.0« deutlich. Sie singt von Einsamkeit, Vergänglichkeit, zwar immer schön verpackt in gefällige Melodien, aber die Melancholie dabei ist dennoch zu spüren. Darüber können auch satirische Spitzen gegen die Männerwelt nicht hinwegtäuschen.

GALORE Interviews
»Bowie war mein Lichtstrahl in der Dunkelheit.«

6. Oktober 2025, Köln. Das 25hours Hotel im Gereons-Viertel ist ein perfekter Ort für ein Interview mit Frank Schätzing. Die Einrichtung ist retro-futuristisch, zwischen Remote-Arbeitsplätzen steht eine Astronautenfigur, es gibt einen Bereich mit Plattenspieler und Schallplatten, dazu einen Flipper-Automaten mit dem Konterfei von David Bowie. In dieser Umgebung fühlt sich der Bestseller-Autor direkt wohl. Zumal er mit »Spaceboy« gerade ein Buch über Bowie fertiggestellt hat, das allerdings zu gleichen Teilen auch von Schätzing selbst handelt. Im Konferenzbereich des Hotels entwickelt sich bei heißer Schokolade ein Gespräch über die Funktion von Idolen und die Botschaft, die Bowie 1969 einem schmächtigen Kölner Jungen vermittelte – ohne es zu wissen.

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