PAUL RODGERS

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DAS INTERVIEW

Einer der größten Rocksänger aller Zeiten blickt zurück auf sein Leben mit Free, Bad Company, The Firm und Queen, die Tragödie um Paul Kossoff, seine Solokarriere – und verrät, warum er es wohl seinem Faible für Kampfkünste zu verdanken hat, dass er heute noch am Leben ist.

"Yow! … all right, all right ...“ Es war eine zeitlose Darbietung: Paul Rodgers mit Free, wie sie im Sommer 1970 beim Isle Of Wight Festival ›All Right Now‹ spielten. Die „Y ow! Band lieferte das Riff und Rodgers warf sich in eine Pose mit einem gesenkten Knie und einer ausgestreckten Hand, als würde er gleich ein Sonett von Shakespeare rezitieren statt die Worte: „There she stood, in the street, smiling from her head to her feet.“ … all right, all right ...“ Es war eine zeitlose Darbietung: Paul Rodgers mit Free, wie sie im Sommer 1970 beim Isle Of Wight Festival ›All Right Now‹ spielten. Die

Rodgers sang an jenem Tag nicht in ein Mikrofon, sondern gleich in zwei. Die Doppelung lag an den Anforderungen der Soundanlage, verstärkte aber auch sein Image als Mann, dessen Stimme sich nicht von nur einem Mikro bändigen ließ. Paul Rodgers zog tausende Imitatoren nach sich, doch der Sänger mit der makellosen Performance (den sein einstiger Bandkollege Jimmy Page als „Sam Cooke des Rock“ bezeichnete) ist ein echtes Original.

Rodgers kam am 17. Dezember 1949 als Sohn eines Hafenarbeiters aus Middlesborough auf die Welt, ignorierte den Rat seines Vaters, einen Beruf zu erlernen, und floh stattdessen nach London, um sein Glück im Musikgeschäft zu versuchen.

Mit den Bluesrock-Pionieren Free destillierte er seine Liebe zu Wilson Pickett, Otis Redding und Muddy Waters in die Hits ›All Right Now‹ und ›Wishing Well‹. Als Free dann 1973 implodierten, gründete er Bad Company und eroberte die USA mit den sämtliche Charts stürmenden Radioklassikern ›Can’t Get Enough‹, ›Feel Like Makin’ Love‹ und ›Rock’n’Roll Fantasy‹. Seitdem hat er Solo- und Tribute-Platten aufgenommen, mit Jimmy Page die Supergroup The Firm gegründet und die Welt als Gastvokalist von Queen bereist.

MIDNIGHT ROSE ist Rodgers’ erstes Album mit komplett neuen Songs seit 2000, eingespielt mit Mitgliedern seiner Soloband, veröffentlicht auf dem historischen Label Sun Records und produziert von Bon-Jovi/Metallica-Partner Bob Rock sowie Rodgers’ Ehefrau Cynthia Kereluk. „Ja, sie tritt mir in den Arsch, in jeder Hinsicht“, kommentiert der Gatte.

Neue Stücke wie ›Living It Up‹ und ›Highway Robber‹ feiern entweder die Musik aus seiner Jugend oder beziehen sich auf die Outlaws und Desperados der Bad-Company-Ära, aber neu betrachtet durch die Augen ihres mittlerweile 73-jährigen Songwriters.

In einem strahlend blauen Hawaii-Hemd und einer Baseball-Kappe meldet sich Rodgers heute aus einer ruhigen Ecke in seinem H

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