Ende der E-Euphorie

2 min lesen

EDITORIAL

Der Börsenerfolg von Tesla hatte in den vergangenen Jahren etliche Neuemissionen zur Folge: E-Auto-Hersteller, die hoffnungsvoll gestartet sind. Inzwischen bereiten sie ihren Aktionären nur noch Frust. Ob Nikola und Lucid in den USA oder auch der vietnamesische Kurzzeitüberflieger Vinfast: Die Aktien sind nur noch einen Bruchteil dessen wert, was Anleger einst bezahlt hatten. Für den Elektroautohersteller Fisker könnte die Börsenstory sogar schon ganz vorbei sein. Die New York Stock Exchange hat das Papier vom Handel ausgesetzt und den Delisting-Prozess eingeleitet.

Der Niedergang begann Anfang März mit einer sogenannten Going-Concern-Warnung, die besagt, dass „erhebliche Zweifel an der Fähigkeit zur Fortführung des Unternehmens“ bestehen. Bis zuletzt hatte Firmengründer Henrik Fisker auf Schützenhilfe eines großen Autoherstellers gehofft. Laut der Nachrichtenagentur Reuters soll er mit Nissan über eine Investition von 400 Millionen US-Dollar in Fiskers Lkw-Plattform verhandelt haben. Seit klar ist, dass diese Summe nicht fließen wird, notiert die Aktie nur noch bei drei Cent. Auch die Zinsen einer Wandelanleihe hatte Fisker nicht bezahlt, obwohl das Geld dafür angeblich vorhanden gewesen wäre. Vermutlich hat es sich über Nacht genauso in Luft aufgelöst wie der Nissan-Deal. Wenn überhaupt, wird der Pennystock künftig im US-Freiverkehr, den sogenannten „Pink Sheets“, gehandelt werden. Die Pleitegefahr ist nicht mehr wegzudiskutieren. Der Totalverlust nimmt Gestalt an.

Die Aufbruchstimmung in der Branche ist dahin, nicht nur in Deutschland, wo die Bundesregierung die Förderung von E-Autos über Nacht gestrichen hat. Auch in den USA greifen Verbraucher wieder mehr zu Verbrennern. Ein Trend, der sich sicher verstärken würde, sollte Donald Trump die Präsidentenwahl im November gewinnen. Anleger fahren deshalb besser, wenn sie nicht auf reine E-Auto-Hersteller setzen, sondern auf Konzerne, die auch konventionelle Antriebe anbieten. Die unterbewertete Aktie von Renault hatten wir in der vergangenen Woche bereits vorgestellt. Bei welchen Autowerten Sie jetzt einsteigen können, erfah

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel